Kappensitzung Mosberg-Richweiler Zwei Mal elf Jahre mit Best-of-Show

Mosberg-Richweiler · Närrisches Jubiläum bei den Dommersbachern in Mosberg-Richweiler – und die Gratulanten kamen zahlreich.

 Dass es bei Schwarz-Weiß ganz schon bunt zugehen kann, dass zeigten die Dommerschbacher bei ihrer Strumphosennummer. Geteilter Strumpf ist doppelter Spaß.

Dass es bei Schwarz-Weiß ganz schon bunt zugehen kann, dass zeigten die Dommerschbacher bei ihrer Strumphosennummer. Geteilter Strumpf ist doppelter Spaß.

Foto: Ralf Mohr

Mit einem „Best-of-Programm“ hat der Karnevalverein „Die Dommerschbacher“ aus Mosberg-Richweiler sein närrisches Jubiläum gefeiert. Der stellvertretende Geschäftsführer des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), Ulrich Jäckels, ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem VSK-Regionalvertreter St. Wendel, Nico Berang, dem Verein persönlich zu gratulieren und mit ihm zu feiern.

Seit 22 Jahren zelebrieren die Narren von der Dommerschbach nun schon ihre Kappensitzungen. Und dabi gab es so manchen Höhepunkt. Die besten Auftritte schafften es in die grandiose Jubiläumskappensitzung. Viele bekannte Gesichter fanden sich dazu auf der Bühne im Dorfgemeinschaftshaus am Sportplatz in Mosberg-Richweiler ein. Das Eis konnte schon gleich zu Anfang mit dem Sketch Herzblatt gebrochen werden. Als Funkenmariechen ist Lara Decker eine feste Größe in der Dommerschbacher Fasenacht und begeisterte einmal mehr das Publikum. Wenn man bedenkt, wie klein die Bühne in Mosberg-Richweiler ist, so ist es mehr als beeindruckend, was die junge Tänzerin da im wahrsten Sinne des Wortes auf die Beine stellte. Ein tosender Applaus war der gerechte Lohn für eine herausragende Leistung.

„Gefickt eingeschädelt“ war das Motto von Selina Becker und Lisa Wendel. Sie boten Wortakrobatik vom Feinsten. „Warum hast Du auch gestern wieder geloffen wie ein Soch?“, lautete eine der Fragen. Und in dem Stil ging es weiter, bis die Tränen nur noch so über die Wangen der Gäste kullerten. Tänzerisch ging es danach weiter und in der nächsten Nummer teilten sich jeweils zwei Tänzer eine Strumpfhose in Schwarz und in Weiß. Die dabei entstandenen optischen Effekte waren nicht nur verblüffend, sondern auch sehr schwer koordinatorisch umzusetzen. Den Gästen gefiel es jedoch so gut, dass sie lautstark eine Zugabe forderten.

Die Silvergirls hatten mit ihrem Kaffeekränzchen die beste Gelegenheit, sich über die nicht anwesende Männlichkeit auszulassen. „Für die, die sich met Fußball net auskenne: Door es, wie wenn e Zalando-Paket ahnkommt. On e Gejedoor es, wenn die Schuh net basse“, erläuterte eine der Damen. „Die Männer senn jo ach nimmie das, was se friher mo wohre. Friher hann se gefroht, welche Bahm se abmache sollde. Heit froe se, es dann mei Bartshampoo ach vegan“ – ja so ändern sich die Zeiten.

Eine pantomimische Meisterleistung war der Sketch „Im Kino“. In Stiller-Post-Manier tauschte ein Pärchen, das auseinander sitzen musste, über die Sitzreihe hinweg Zärtlichkeiten und Liebkosungen aus. Die Verwicklung war damit programmiert, aber die schauspielerische Umsetzung einfach brillant.

Ebenso brillant ging es mit Julia Wagner weiter, die in ihrem Vortrag Tourette mit den verschiedensten Ticks der Menschen nur so jonglierte und in einer absolut perfekten Wortakrobatik die Gäste fast um den Verstand brachte. Einfach ein Genuss.

Nach der Pause ging es tänzerisch weiter. Zu den bekannten Melodien aus dem Musik-Film „Sister Act“ legten die Tänzer eine heiße Sohle auf das Parkett. Die Old Ladies, verkörpert von Birgitt Decker und Sybille Arendt, sind aus der Dommerschbacher Fasenacht auch kaum wegzudenken. Mit ihrer unnachahmlichen, charmanten und pointierten Art zogen sie auch dieses Mal wieder das Dorfgeschehen durch den Kakao. Aus Steinberg-Deckenhardt hatte Pascal Braun den Weg nach Mosberg-Richweiler gefunden und brannte sein humoristisches Feuerwerk ab. Ein Höhepunkt bei jeder Kappensitzung, so auch bei den Dommerschbachern, ist der Auftritt des Männerballetts. Als Neandertaler rockten die Jungs die Bühne.

Beim Sketch Bauchweh konnten die Narren im Publikum einem Regisseur bei der Arbeit über die Schulter schauen und hautnah miterleben, auf wie viele unterschiedliche Arten sich der einfache Satz „Ich hann Bauchweh“ aussprechen lässt. Mit Gefühl. Mit Sexappeal.

 Ein Zungenbrecher nach dem anderen: Eine wortakrobatische Meisterleistung bot Julia Wagner in ihrem Sketch „Tourette“.

Ein Zungenbrecher nach dem anderen: Eine wortakrobatische Meisterleistung bot Julia Wagner in ihrem Sketch „Tourette“.

Foto: Ralf Mohr

Ein Novum bei der Dommerschbacher Fasenacht war eine multimediale Live-Schalte. Horst Kessler war mit seinem Sketchpartner Gunnar verbunden und so konnten die Gäste auf der Leinwand verfolgen, wie sich die Unterhaltung entwickelte. Mit dem Liedvortrag „Rotkäppchen“ strebte die Kappensitzung schließlich ihrem Finale entgegen.

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