Junge Orgelklänge treffen auf kraftvolle Percussion

St Johann · Das Experiment des Fördervereins ist geglückt. Mit dem Konzert „Europe meets Africa“ gelang ein beeindruckender Auftakt zum musikalischen Jahresprogramm in der Pfarrkirche St. Michael.

Mit einem Paukenschlag wollten sie beginnen, geworden ist es eine Buschtrommel. Bedrohliche, dunkle Regelmäßigkeit trifft auf Orgelbass. Kraftvoll, szenisch, träumerisch.

Ein außergewöhnliches, ein spannendes Programm kündigte Thomas Kitzig, der Vorsitzende des Fördervereins für Kirchenmusik in St. Michael, am Sonntagabend an - er sollte nicht zu viel versprechen.

Es gehört ein Risiko dazu, mit einem Programm abseits der Norm für höheren Besucherandrang in St. Michael sorgen zu wollen. Ob sich Kirchenorgel und Schlagwerk vertragen? Dem Auftakt ihrer Konzertreihe, die der historischen Orgel mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen soll, haben die Veranstalter vom Förderverein das Motto "Europe meets Africa" gegeben. Das älteste Stück wurde vor gerade vierzig Jahren uraufgeführt, junge Kirchenklänge treffen auf tradtionsbehaftete Percussions. Oder umgekehrt? Fest steht, dass Organist Markus Pack und Schlagzeugerin Birgit Ibelshäuser prächtig mit der ungewöhnlichen Instrumentenkombination umzugehen wissen. Keiner scheint den anderen zu begleiten, keiner übertrumpft, selbst gegen die mächtige Orgel setzt sich Ibelshäuser durch. Das Röhren der Orgel, die kraftvollen Trommeln, das Krachen des Schwellers, die dramaturgisch fein ausgewählten Stücke verwandeln die Michaelskirche in eine Tropfsteinhöhle. Beeindruckend.

Und das Publikum? Zeigt sich begeistert von Ibelshäusers Solodarbietung am Djembee, sehnt beim letzten Stück den Schlusssatz ein wenig zu früh herbei, wirkt offen, aber zurückhaltend. Den Schlussakkord perfekt auf den Punkt gebracht entlassen die Musiker dann begeisterte Zuhörer, die stehende Ovationen hoch zur Empore schicken.

Am 1. Februar tritt Canta Nova Saar in St. Michael auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort