Junge (12) stirbt bei Bahnunglück

St. Wendel. Die Schreckensmeldungen im Landkreis St. Wendel reißen nicht ab. Nach dem traurigen Fund einer Babyleiche im Namborner Ortsteil Roschberg vergangene Woche schockt jetzt die Meldung über den Tod eines Jungen auf der Bahnstrecke zwischen St. Wendel und Türkismühle die Menschen

St. Wendel. Die Schreckensmeldungen im Landkreis St. Wendel reißen nicht ab. Nach dem traurigen Fund einer Babyleiche im Namborner Ortsteil Roschberg vergangene Woche schockt jetzt die Meldung über den Tod eines Jungen auf der Bahnstrecke zwischen St. Wendel und Türkismühle die Menschen. Nach bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei ereignete sich das Unglück gestern um 14.03 Uhr zwischen Nohfelden-Walhausen und Namborn-Heisterberg. Ein Regionalzug erfasste den zwölf Jahre alten Schüler und tötete ihn dadurch.Wie Kriminalhauptkommissar Degenhard Bastuck vom Kriminaldauerdienst in Saarbrücken am Abend sagte, "ist ein Unfall und Fremdverschulden eher auszuschließen". Nach ersten Aussagen der Zeugen und aus dem Umfeld des Kindes "deutet alles auf einen Selbstmord hin". Experten der Neunkircher Kriminalpolizeiinspektion und aus Saarbrücken waren vor Ort, um den Fall zu klären. Währenddessen kümmerte sich ein Betreuer um die Eltern des Opfers.Bahnsprecher Bernd Honerkamp teilte in Frankfurt/Main mit, dass in dem betroffenen Zug dreizehn Fahrgäste saßen - zehn Kinder und drei Erwachsene -, die mit einem anderen Wagen weiterfuhren. Nach Informationen unserer Zeitung betreute sie kurz nach dem Unglück ein Notfallseelsorger. Unterdessen kam es laut Honerkamp auf der betroffenen Bahnstrecke, die Saarbrücken mit Mainz und Frankfurt/Main über die Nahe-Strecke verbindet, zu Verspätungen bis weit in die Abendstunden. Da die Polizei die Gleise während der Ermittlungen bis 17.50 Uhr beidseitig gesperrt hatte, fielen pro Stunde und Richtung jeweils zwei Züge zwischen Türkismühle und St. Wendel aus. Die Bahn setzte Busse ein. Honerkamp: "Zwölf Züge hatten Teilausfälle zwischen Türkismühle und St. Wendel. Zwei Regionalbahnen fielen ganz aus."Übrigens: Dem Lokführer, dessen Zug das Kind erfasst hatte, wurde seitens des Unternehmens nahe gelegt, sich ablösen zu lassen. Außerdem bot ihm die Bahn psychologische Betreuung an, wie Honerkamp sagte.

HintergrundGenau vor einem Jahr war es im Saarland zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen. Anfang Februar 2009 erfasste ein Regionalzug bei Homburg-Bruchhof einen 14 Jahre alten Schüler und tötete ihn. Die Polizei ging damals ebenfalls von Selbstmord aus. hgn

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