„Jede Ablenkung im Straßenverkehr beeinträchtigt die Sicherheit“

Homburg · Gefährdet die digitale Werbetafel in der Homburger Innenstadt die Verkehrssicherheit der Autofahrer? Viele Homburger sehen das anscheinend so und machen ihrem Unmut auf unserer Facebook-Seite Luft.

 Die neue Werbetafel sorgt nicht für Begeisterung. Foto: Wolf/SZ

Die neue Werbetafel sorgt nicht für Begeisterung. Foto: Wolf/SZ

Foto: Wolf/SZ

Die neue Info- und Werbetafel im Kreuzungsbereich Saarbrücker Straße und Bexbacher Straße schlägt hohe Wellen. So beschäftigen sich auch die Fans unserer Facebook-Seite "Saarbrücker Zeitung/Homburger Rundschau" mit dem Thema. Nachdem wir in unserer gestrigen Lokalausgabe über das neue Informationsangebot berichteten, wollten wir online wissen: Lenkt die Werbewand die Autofahrer an einer der am meisten genutzten Kreuzungen in Homburger Stadtgebiet ab oder nicht? Die Stadt selbst sah kein Gefährdungspotenzial, die Nutzer im Internet sahen dies mehrheitlich bis zum Redaktionsschluss gestern deutlich anders.

Den kürzesten Kommentar fand Stefan Schwemm: "Stört, ist unnötig", so sein Einschätzung. Für Anette Wagner ist klar: "Jede Ablenkung im Straßenverkehr beeinträchtigt die Verkehrssicherheit . Diese Tafel lenkt definitiv ab." Ähnlich äußerte sich auch Christoph Johänntgen. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der erste Unfall passiert - weil ein Autofahrer unaufmerksam ist und lieber liest, was auf der Tafel steht, anstatt auf den Verkehr zu schauen." Und auch für Susanne Simon und Philipp Bauer hat die neue Tafel durchaus Gefährdungspotenzial. "Ich habe es gesehen, und es stört ganz eindeutig die Aufmerksamkeit. Besonders in einer Kreuzung", schreibt Bauer in seinem Kommentar.

Manfred Jung verbindet seine Kritik am neuen Infoangebot auch mit Unzufriedenheit an der Verkehrslage in der Stadt. "Das wird interessant. Manche bekommen hier, und neuerdings an der Richard-Wagner-Straße, an den Kreuzungen das Abbiegen auf zwei Fahrspuren nicht hin. Und nun werden sie dazu von einer Leuchtreklame abgelenkt. Ich hätte mich besser um eine sinnvollere Grüne-Welle-Ampelschaltung gekümmert."

Ein anderer Nutzer unserer Facebook-Seite sieht auch die Position der Stadt bei diesem Projekt kritisch - mit Blick auf einen früheren Rechtsstreit zwischen der Homburger Stadtverwaltung und einem anderen Werbetafel-Investor. Der hatte auf sein Recht geklagt, eine solche Tafel im Kreuzungsbereich Zweibrücker-/Entenmühlstraße aufzustellen und vor Gericht Recht bekommen. An der neuen Tafel ist die Stadt nun selbst mittelbar beteiligt, verpachtet sie doch das Grundstück. Dazu ein Nutzer unserer Facebook-Seite: "Wir sind dafür, dass wir dagegen sind. Wir klagen gegen so eine Werbung , aber wenn es das Gericht erlaubt, dann machen wir es auch. Abgesehen davon, dass geradlinige Entscheidungen wirklich anders aussehen, wirkt die Werbung billig und macht Homburg nicht schöner."

Aber es gibt auch Befürworter des neuen Angebots, wenn gleich es bis gestern deutlich weniger waren als Gegner. So schreibt Christian Schäfer: "Mich stört es definitiv nicht, und es lenkt mich auch in keinster Weise ab." Bernd Gehler begrüßt das Angebot sogar. "Ich finde es gut. Da werden auch Informationen zu Baustellen und Verkehrsbeeinträchtigungen in Homburg angezeigt." Tanja Stöß schließlich sieht es so: "Ich finde die Tafel eigentlich nicht schlecht, jedoch leider an der falschen Stelle angebracht. Man orientiert sich nicht mehr am Verkehr, sondern wird komplett abgelenkt. Und das ist an so einer großen Kreuzung wirklich schlecht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort