Jäger mahnt: Essensreste haben im Wald nichts zu suchen
Fenne/Velsen · Von einer unangenehmen Entdeckung an der Landstraße 163, die Klarenthal und Fenne mit Velsen verbindet, hat der Völklinger Heiner Kausch gestern in einer Mail an die SZ-Redaktion berichtet. Auf dem Weg in sein Jagdrevier – Kausch ist Jäger und amtiert auch als Kreisjägermeister – sei ihm am Dienstagabend ein Haufen offenbar frischen Brotes am Straßenrand aufgefallen, schreibt er.
Irgendjemand habe dort etwa 25 Baguettes und eine Einkaufstasche voll Brötchen weggeworfen. Kausch hat nach eigener Auskunft das Brot aufgesammelt und entsorgt. Es hätte sonst, so seine Befürchtung, Wildschweine angelockt, die dann auch auf der Straße herumgelaufen wären - was "den Straßenverkehr auf der L 163 sehr gefährdet" hätte.
Die Sache mit der Straßenverkehrsgefährdung "sehe ich entspannter", sagt Philipp Klapper, der zuständige Forstrevierleiter, auf SZ-Nachfrage. Wildschweine fänden ohnehin Nahrung am Straßenrand, da dort ja Eicheln und Bucheckern am Boden lägen. Grundsätzlich aber hätten Essensreste und sonstige Abfälle im Wald absolut nichts zu suchen, betont Klapper nachdrücklich. Wer - gut gemeint - Wildtiere füttern wolle, müsse wissen, dass das in diesem milden Winter nie nötig gewesen sei. Und dass Brot ausgesprochen schädlich sein könne: Nur Wildschweine vertrügen es ohne Probleme, sie sind Allesfresser. Für Rehe hingegen - Wiederkäuer - sei Brot unbekömmlich, im schlimmsten Fall sogar tödlich.