Jäger diskutieren über Fuchs-Schonzeit

Kreis Neunkirchen. Meister Reinecke sorgte für heiße Diskussionen in der Versammlung der Jäger-Kreisgruppe Neunkirchen. Etwa 150 der 400 Mitglieder der Kreisgruppe, die zur Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) gehört, hatte sich im Gasthaus Ziegler in Humes eingefunden. Kreisjägermeister Edgar Kuhn wies darauf hin, dass die Population der Füchse stetig wachse

 Die Kreisgruppe bestätigte den Jägermeister im Amt. Foto: ets

Die Kreisgruppe bestätigte den Jägermeister im Amt. Foto: ets

Kreis Neunkirchen. Meister Reinecke sorgte für heiße Diskussionen in der Versammlung der Jäger-Kreisgruppe Neunkirchen. Etwa 150 der 400 Mitglieder der Kreisgruppe, die zur Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) gehört, hatte sich im Gasthaus Ziegler in Humes eingefunden. Kreisjägermeister Edgar Kuhn wies darauf hin, dass die Population der Füchse stetig wachse. In einer neu erlassenen Verordnung zum saarländischen Jagdgesetz wurde festgelegt, dass in Zukunft vom 16. Februar bis einschließlich 15. August keine Füchse mehr geschossen werden dürfen. "Fakt ist, dass der Fuchs Hauptüberträger von Krankheiten wie Tollwut, Fuchsbandwurm oder Räude ist, die für den Menschen eine ständige Infektions- und Seuchengefahr darstellen." Amtstierarzt Sebastian Buchmann äußerte zu der Verordnung Zweifel: "Ob man mit der Totalschonzeit allen Beteiligten einen Gefallen getan hat, wage ich zu bezweifeln." Kuhn sagte, die Fuchsschonzeit sei nur ein Punkt im Koalitionsvertrag: "Die neue Landesregierung hat sich auf die Fahne geschrieben, die Jagd gravierend und einschneidend durch ein neues Jagdgesetz zu verändern. Mehr als 30 Verbände sollen daran mitarbeiten, darunter viele Tierschutzverbände und ausgemachte Jagdgegner." Der Landtagsabgeordnete Günter Heinrich (CDU) versicherte: "Es wird in unserem Saarland kein Jagdgesetz geben, das gegen die Jäger gerichtet ist." Jagd sei angewandter Naturschutz. "Die derzeitige Regelung für Füchse halte ich für suboptimal", räumte Heinrich ein, der selbst Jäger ist. Landesjägermeister Andreas Schober informierte: "Zur Novellierung des Jagdgesetzes haben wir eine Stellungnahme vorgelegt. Aber bis jetzt kam keine Resonanz." Kreisjägermeister Kuhn verwahrte sich dagegen, die Jäger als "Lustmörder" zu verunglimpfen. Die SPD-Landtagsabgeordnete und 1. Beigeordnete des Kreises, Cornelia Hoffmann-Bethscheider, bezog Stellung zum angeknacksten Image der Jäger: "Sie dürfen nicht an den Pranger gestellt werden." Sie plädierte für eine Resolution im Kreis Neunkirchen, wie sie im Kreistag St. Wendel verabschiedet wurde, und für ein Miteinander der Jäger, Naturschützer und Landwirte. Kreisjagdberater Theo Neu präsentierte die Bilanz des vorigen Jahres: "Im Kreis Neunkirchen wurden 190 Stück Schwarzwild, 435 Stück Rehwild und 320 Füchse zur Strecke gebracht." Die Wahl des Kreisjägermeisters brachte keine Überraschung. In geheimer Abstimmung wurde Edgar Kuhn, seit 24 Jahren im Amt, mit einer Gegenstimme wiedergewählt. Auf der Tagesordnung der Kreisgruppenversammlung standen auch Ehrungen. Geehrt wurden Elmar Kleer, Heinz Grob, Thomas Kessler, Klaus Persch, Manfred Leibold, Werner Kapitän, Herbert Biehl, Reiner Finger. ets

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