Hilfe dringend benötigt Zukunft der Kinder steht auf dem Spiel

Hoppstädten-Weiersbach · Die Corona-Pandemie hat die Lage der Waisenkinder in Indien verschlimmert. Pater Franklin bittet daher seine Freunde in Deutschland um Unterstützung.

 In einer Zeit vor der Corona-Pandemie: Pater Franklin und Pater Valerio an ihrer Wirkungsstätte in Indien.

In einer Zeit vor der Corona-Pandemie: Pater Franklin und Pater Valerio an ihrer Wirkungsstätte in Indien.

Foto: Pilar Fathers

Gut gelaunt, voller Hoffnung und immer mit einem Lächeln auf den Lippen – so kennen die Freunde und Unterstützer der Indienhilfe Obere Nahe Pater Franklin, der mit seinen Projekten den Ärmsten der Armen in Indien Hoffnung schenkt. Doch die Corona-Pandemie zwingt auch ihn und seine Brüder der Pilar Fathers in die Knie. Seine Berichte aus Bhopal und Kalkutta sind erschreckend, berichtet Dominik Werle, einer der beiden Vorsitzenden der Indienhilfe. Und er bittet seine deutschen Freunde um Unterstützung.

Seit vielen Jahren nehmen sich Pater Franklin und die Pilar Fathers Menschen an, die in Indien ohne seine Hilfe wohl dem Tod geweiht wären. Waisenkinder, die Unterkünfte und Schulbildung erhalten, bekommen die Aussicht, ein eigenständiges Leben führen zu können; Obdachlose erhalten warme Mahlzeiten und müssen nicht wie die Tiere Müll nach Essensresten durchsuchen, um zu überleben.

Doch nun hat sich seit der Corona-Pandemie und der verhängten Ausgangssperre im März die Lage mit jedem Tag verschlimmert. Mit jeder Verlängerung des Lockdowns schwindet Franklins Hoffnung, „seine Kinder“ gesund wiederzusehen. Ende März war Pater Franklin dazu gezwungen, innerhalb weniger Stunden alle Schulen zu schließen und die Kinder zurück in ihre Slums und Dörfer zu schicken. „Er hofft, dass sie dort ihre Verwandten finden konnten. Die Kinder, die keinerlei Zuhause mehr haben, hält Pater Franklin auf dem Schulgelände versteckt. Er hat Angst, dass man sie ihm mit Gewalt wegnimmt. Dann wären sie sich selbst überlassen“, berichtet Werle. Und davon, dass das nächste große Problem darin bestehe, die bleibenden Kinder zu ernähren. Denn die überlebenswichtige Ernte habe durch die Ausgangssperre nur teilweise eingebracht werden können. „Die Erntehelfer wurden mit Gewalt nach Hause geschickt, ein Großteil der Feldfrüchte wurde von verzweifelten Menschen geplündert. Jeden Tag bettelten in den vergangenen Monaten mehr Kinder und Familien vor Franklins Türen um Nahrung“, weiß der Vorsitzende des Hilfsvereins.

Pater Franklin habe schließlich entschieden, einen Teil seiner Vorräte zu verteilen. Aus Angst vor Plünderern und der Polizei könne er das Schulgelände jedoch nicht verlassen. Er bete, dass möglichst viele „seiner Kinder“ diese schreckliche Zeit überleben. „Die, die zurückkommen werden, brauchen Nahrung, Kleidung und Hilfe.“

Die Armenspeisung in Kalkutta sei schon Anfang Mai dem Andrang der armen Menschen kaum noch gerecht geworden. Viele hätten hungrig abgewiesen werden müssen.

Die Tagelöhner in den Städten fänden keine Arbeit mehr und wüssten nicht, wie sie ihre Familien ernähren sollten. Zudem seien tausende Wanderarbeiter, die ebenfalls keine Einkünfte mehr haben, sozusagen gestrandet. Im Mai habe dann ein Wirbelsturm die Lage noch einmal verschlimmert und Kalkutta und die indische Ostküste verwüstet. „Hunderttausende Menschen mussten fliehen, unzählige Häuser wurden zerstört und Felder von salzigem Meerwasser überschwemmt.“ Auch die Mission der Priester, Lagerräume und die Küche seien beschädigt worden. Die Armenspeisung könne momentan nicht fortgesetzt werden.

Die Indienhilfe Obere Nahe schickte nach eigenen Angaben Mitte Juli eine Soforthilfe von 10 000 Euro nach Indien zu Pater Franklin. Doch das Geld werde nicht lange ausreichen, um die Kinder in Bhopal zu ernähren und die Mission in Kalkutta wieder aufzubauen.

Ein Dankeschön richten die Vorsitzenden Werle und Michael Dietz an die neuen sowie die langjährigen Spender. Und sie bitten erneut um Mithilfe, um das Elend in Indien in diesen schweren Zeiten ein bisschen zu mildern. Jeder Euro zähle und trage dazu bei, Pater Franklin und seine Ordensbrüder, aber vor allem die Kinder, die bei ihm leben und künftig auch wieder die Schule besuchen sollen, zu unterstützen.

Spendenkonto der Indienhilfe Obere Nahe e.V.: Kreissparkasse Birkenfeld, IBAN: DE17 5625 0030 0000 2163 99, Stichwort: Corona.

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