"In so einem Haus gibt es immer was zu tun"

Neunkirchen. Es ist das Erste, was dem Besucher auffällt, wenn er das Treppenhaus in der Blumenstraße 4 betritt: "Gott schütze dieses Haus", steht in geschwungener Schrift über dem Türbogen. Irgendwie ein gutes Gefühl. Das sich in der Wohnung von Maria Petto fortsetzt, denn der Besucher spürt sofort, dass er hier willkommen ist

 Maria Petto (76) ist gelernte Herren- und Damenschneiderin, sie wohnt in der Blumenstraße 4. Das Haus stammt aus dem Jahr 1905. Foto: Willi Hiegel

Maria Petto (76) ist gelernte Herren- und Damenschneiderin, sie wohnt in der Blumenstraße 4. Das Haus stammt aus dem Jahr 1905. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Es ist das Erste, was dem Besucher auffällt, wenn er das Treppenhaus in der Blumenstraße 4 betritt: "Gott schütze dieses Haus", steht in geschwungener Schrift über dem Türbogen. Irgendwie ein gutes Gefühl. Das sich in der Wohnung von Maria Petto fortsetzt, denn der Besucher spürt sofort, dass er hier willkommen ist. Für ihre Gastfreundschaft ist die 76-Jährige regelrecht berühmt. "Schon daheim bei meinen Eltern hatten wir immer ein offenes Haus", erzählt die Neunkircherin, die in der Max-Braun-Straße geboren wurde.In das Haus aus dem Jahre 1905, das von den Großeltern ihres verstorbenen Mannes Gerhard gebaut worden war, zog das Ehepaar vor 33 Jahren. In ein solch altes Haus musste im Laufe der Jahre viel investiert werden. So gab es beispielsweise früher noch keine Bäder in den Wohnungen, sondern Toiletten im Hausgang. Auch das Dach musste irgendwann erneuert werden. Viele Jahre hatten die Ziegel des benachbarten Lyzeums gute Dienste geleistet. "In dieses Haus war im Zweiten Weltkrieg eine Brandbombe gefallen", berichtet Maria Petto. "Mein Mann konnte das Dach retten, weil er die Ziegel vom völlig zerstörten Lyzeum holte." Von der Teilnahme am Wettbewerb zur Stadtverschönerung im Jahr 1986 "Neunkirchen legt Farbe auf" hängt im Hausflur eine Urkunde. "In so einem Haus ist eben immer etwas zu tun", meint die gelernte Herren- und Damenschneiderin, die Optimismus und Lebensfreude ausstrahlt. "Ich sehe noch in allem das Beste", sagt Maria Petto. Trübsal blasen ist gar nicht ihr Ding, vielmehr ist sie gern unter Leuten und treibt regelmäßig Sport. Walken, Schwimmen, Kegeln und Gymnastik in einer von ihr geleiteten Frauengruppe - das hält die 76-Jährige fit. Außerdem verreist sie gern und hat - siehe oben - oft Gäste. Ihren Balkon, der von der Küche hinausführt und einen typisch städtischen Hinterhofblick gewährt, nutzt Maria Petto kaum. "Ich hann jo kää Zeit!" lacht sie. In der Blumenstraße 4 fühlt sie sich wohl, schätzt die ruhige Wohngegend, in der auch die Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet ist. Man glaubt es ihr gern, wenn Maria Petto sagt: "Ich bin zufrieden hier." In dem Haus, das von Gott beschützt wird.

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