"Ich gebe mein Geld sehr vorsichtig aus"

Kreis Neunkirchen. Sie ist zur Zeit wahrlich in aller Munde: die Wirtschaftskrise. Es gibt wohl keine Tageszeitung oder Nachrichtensendung, die dieses Thema ausspart. Selbst in den Predigten anlässlich der Weihnachtsgottesdienste fand bei vielen Pfarrern im Kreis dieses Thema seinen Platz

Kreis Neunkirchen. Sie ist zur Zeit wahrlich in aller Munde: die Wirtschaftskrise. Es gibt wohl keine Tageszeitung oder Nachrichtensendung, die dieses Thema ausspart. Selbst in den Predigten anlässlich der Weihnachtsgottesdienste fand bei vielen Pfarrern im Kreis dieses Thema seinen Platz. Doch wie sieht es bei "Otto Normalverbraucher" aus? Ist die Krise dort angekommen? Die Saarbrücker Zeitung hat nachgefragt.Erstaunlich, dass sich selbst ganz junge Menschen, wie der erst 15 Jahre alte Marc Model aus Ottweiler, viele Gedanken um die Zukunft machen. "Klar verfolge ich die Nachrichten und schaue mir an, was da alles auf mich und meine Eltern zukommen kann", erklärt er. Noch konnte er von Einschränkungen in seiner Familie nichts bemerken. "Meine Weihnachtsgeschenke sind so ausgefallen wie bisher auch", erzählt der Schüler. Schon genauer auf den Euro schaut Gisela Betz aus Pirmasens. "Klar bin ich vorsichtiger geworden und achte darauf, dass ich günstig einkaufe. Aber manchmal geht mir die ganze Diskussion um die Wirtschaftskrise auch auf die Nerven", bekennt sie. Markus Decker (Fotos: cim) aus Püttlingen geht da noch ein gutes Stück weiter. "Ich mache mir da keine Sorgen und lebe so wie bisher. Meiner Meinung nach ist das Ganze eine von den Banken erfundene Sache, damit die noch mehr Geld bekommen. Uns redet man ein, dass die Wirtschaftskrise kommt und die scheffeln das Geld. Leider ist das Thema viel zu stark in den Medien präsent", erklärt er. Persönlich betroffen sieht sich Thomas Vatter aus Pirmasens nicht, doch beschäftigt er sich mit dem Thema. "Für mich hat die Krise noch keine Auswirkungen, ich bin Beamter und habe meinen Job. Doch auf alle Fälle mache ich mir meine Gedanken um die Zukunft, gerade im Bezug auf meine Rente. Denn wer weiß, wie es dann aussieht". Viele Sorgen machen sich Ruth-Marie und Arthur Plein aus Illingen. "Nein, sie können ruhig schreiben, was ich sage. Denn das stimmt alles", betont Ruth-Marie Plein, als sie besonders die Menschen in den Führungsetagen anklagt, mit den Geldern des "Kleinen Mannes" so sorglos umgehen. "Ich stecke schon lange zurück und gebe mein Geld sehr vorsichtig aus." Auch ihr Mann schaut nicht optimistisch in die Zukunft. "Ein kleiner Handwerker muss viel schuften, dazu immens hohe Steuern zahlen und wenn er einem Arbeitslosen einen Job gibt, wird er nicht unterstützt wie etwa eine Leiharbeiterfirma. Dazu kommen immer mehr Steuern. Ich werde ganz genau aufpassen, wofür ich mein Geld ausgebe", erklärt er.

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