„Ich bin in Burkina Faso hängen geblieben“

Schiffweiler · „Zoramba-Dabari“ bedeutet in einer der Regionalsprachen Burkina Fasos Freundschaft. Der gleichnamige 2011 gegründete Verein setzt sich für Frauen und Kinder in dem westfrikanischen Staat ein, die in Armut leben.

"Mir liegt Burkina Faso sehr am Herzen, weil es ein so friedliches Land ist", sagt Margit Bauer. Seit 15 Jahren bereist sie die ehemalige französische Kolonie im Westen Afrikas und machte dabei unvergessliche Erfahrungen. Besonders erfuhr sie das Leid der Menschen, die aufgrund von Armut in sehr einfachen Verhältnissen leben. "Zwei Drittel der Landesfläche bestehen aus Wüstenlandschaften. Das restliche Drittel ist sehr arm, da es kaum Bodenschätze gibt", berichtet sie. Der seit 2011 bestehende Verein Zoramba-Dabari, was übersetzt "Freundschaft" bedeutet, hat es sich daher zum Ziel gesetzt, sich vor allem um Frauen und Kinder in Burkina Faso zu kümmern. "Wir waren bereits am Bau von Schulen, Apotheken und Entbindungsstationen beteiligt", so Margit Bauer.

Um dieses Projekt bekannter zu machen, wurde am Sonntag in der Pfarrkirche St. Martin Schiffweiler eine Benefizaktion initiiert, an der knapp 50 Gäste teilnahmen. Herbert Dreisow, der diesen Nachmittag organisiert hatte: "Es ist schön, dass trotz des Muttertages so viele Leute gekommen sind". In seiner kurzen Rede machte er auf die Probleme der Menschen in Burkina Faso aufmerksam und stellte einen Vergleich zur hiesigen Situation her: "Bei uns können Kinder ohne Sorgen aufwachsen. Auf der anderen Seite fehlt es den Kindern in Burkina Faso am Nötigsten." Diese Ungerechtigkeit müsse ausgeglichen werden. Dreisow selbst unterstützt die Arbeit von Zoramba-Dabari mit dem Verkauf von "traditionellem Kunsthandwerk", wie Margit Bauer berichtete. Während auf einer Leinwand Impressionen aus Burkina Faso zu sehen waren, die das Leben, die Landschaft und die Armut der Bewohner verdeutlichten, wurde die Veranstaltung von mehreren Musikformationen untermalt. Neben dem jungen Chor der Pfarrgemeinde St. Martin präsentierten auch der Jugend- und Erwachsenenchor Quierschied/Göttelborn und der Chor des Vereins Ganz Ohr eine breite musikalische Palette. Als Duo traten dann Melanie Stratmann (Gesang) und André Stratmann (Gitarre) auf. Petra Sänger hatte einige ihrer Malereien ausgestellt, die die Besucher zum Nachdenken über Hoffnung und Gerechtigkeit anregen sollten.

Für Margit Bauer war der Nachmittag ein Erfolg: "Wir haben uns zum ersten Mal einem größeren Publikum präsentiert", gab sie an. Der Erlös der Benefizveranstaltung soll zu 100 Prozent in Projekte für Burkina Faso fließen. "Wir unterstützen keine riesigen Projekte, sondern wollen das Geld sinnvoll einsetzen", sagte Bauer.

Die unterstützten Projekte werden in jedem Jahr vor Ort unter die Lupe genommen, wobei kein Spendengeld für die Deckung von Flug- oder Verwaltungskosten eingesetzt wird. "Ich bin einfach in Burkina Faso hängen geblieben", unterstrich Bauer ihre Verbundenheit zu dem afrikanischen Land.

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