Hündin Nanu erobert alle Herzen

Bosen · „Ich bin Nanu – Pilotin auf vier Pfoten“ So stellt sich die Titelheldin des gleichnamigen Buches vor. Die Hündin erleidet einige Schicksalsschläge in ihrem Leben, lässt sich aber nicht entmutigen und beginnt eine Ausbildung zum Blindenhund.

 Das kunterbunte Cover hat Anke Bierbrauer selbst gezeichnet. Die Autorin von „Ich bin Nanu – Pilotin auf vier Pfoten“, ist ganz überrascht vom Echo, das ihr erstes Büchlein auslöste. Fotos: Heino Bernhardt

Das kunterbunte Cover hat Anke Bierbrauer selbst gezeichnet. Die Autorin von „Ich bin Nanu – Pilotin auf vier Pfoten“, ist ganz überrascht vom Echo, das ihr erstes Büchlein auslöste. Fotos: Heino Bernhardt

Die Geschichte, die Anke Bierbrauer in ihrem kleinen Büchlein erzählt, nimmt einen atemberaubend rasanten Verlauf. Und es hat den Anschein, dass sich dieses Tempo auf das Leben der Autorin übertragen hat. Erst seit wenigen Tagen ist "Ich bin Nanu - Pilotin auf vier Pfoten" auf dem Markt und in den Buchhandlungen erhältlich, aber schon mehren sich die Einträge im Terminkalender der Bosener Autorin. Ganz dick angestrichen sind dabei die Daten 17. bis 20. März. Dann findet die Leipziger Buchmesse statt, und die Autorin aus dem Landkreis St. Wendel wird dabei sein. Zuvor aber wird sie schon in der SR-Kindersendung Domino (Sonntag, 21. Februar, 8 bis 8.30 Uhr, SR 1 Europawelle) das Buch vorstellen.

"Ich hoffe natürlich, dass die Leute beim Lesen genau so viel Freude haben, wie ich es beim Schreiben hatte", wünscht sich die 53-Jährige, die ihr erstes Werk vorlegt. Eine nicht unwichtige Rolle beim Entstehen dieses Buches spielte wohl Anke Bierbrauers Haushund, ein Parson-Rusell-Terrier, wenngleich sie das Buch allen ihren Hunden widmet, wie im Vorwort zu erfahren ist. Folgerichtig ist die Geschichte um Nanu völlig aus der Sicht einer kleinen Hündin geschrieben. Und dieses kleine Geschöpf mit all seinen Gefühlen zieht den Leser schon vor seiner Geburt in seinen Bann, lässt ihn teilhaben an diesem ganz entscheidenden Erlebnis und stellt ihm auf diesem Weg sowohl die kleine Hundefamilie wie auch die Menschenfamilie vor, in welche Nanu hineingeboren wird. Das Ganze nicht ohne eine gewisse Portion Humor und die, nicht nur einem Hundewelpen eigene, sorglose Unbeschwertheit der ersten Kindheitsphase.

Die Phase dieses Hundeglücks währt allerdings nicht allzu lange, denn dann wird - schon rein aus Platzgründen - die kleine Hundefamilie auseinandergerissen, und die beiden älteren Geschwister finden anderswo eine neue Bleibe. Da sie es mit ihren neuen Familien aber ausnehmend gut getroffen haben, könnte das lustige Leben mit der Hundemama, der Familie Sperling und deren Tochter Ylvie eigentlich seinen weiteren Lauf nehmen. Wenn es da nicht einen furchtbaren Schicksalsschlag gäbe, der Ylvie erblinden lässt und der letztlich dazu führt, dass Nanu, die Titelheldin, eine Ausbildung zum Blindenhund durchlaufen muss. Und noch etwas beschwert dann aus heiterem Himmel Nanus junges Leben: Als alle tierärztliche Kunst versagt, stirbt die Hundemama. Sie geht, wie es im Buch heißt, "über die Regenbogenbrücke", die eine fantastische Verbindung zwischen Himmel und Erde darstellt.

Dennoch hält das Leben in der Blindenführhundeschule noch allerlei amüsante Erlebnisse bereit. So etwa, wenn Nanu lernt, dass der Befehl Platz so rein gar nichts mit dem so aufregenden Spiel mit platzenden Luftballons zu tun hat. Auch das Umgehen von Pfützen, in die man doch so gerne gesprungen ist, will gelernt sein und verlangt einige Beherrschung ab. Aber, was macht man nicht alles, wenn man Pilotin auf vier Pfoten werden will und künftig vor der Aufgabe steht, Zweibeiner sicher durchs Leben zu geleiten?

Anke Bierbrauer habe sich vor dem Schreiben intensiv mit der Arbeit von Hundeschulen beschäftigt, so dass jedes im Buch beschriebene Detail auch passt. Das fängt schon bei der erforderlichen Größe des Hundes an, die auf jeden Fall 50 Zentimeter überschreiten muss, um die Ausbildung zum Blindenführhund zu erlangen.

Trotz aller beschriebenen Einzelheiten ist Nanu ein Wesen aus der Fantasie der Autorin. Gelegentlich aber, so Anke Bierbrauer, "habe ich fast das Gefühl, dass Nanu bei mir im Körbchen liegt". Von dort könnte sie eines Tages zu neuen Abenteuern aufbrechen, denn am äußerst unterhaltsamen Schluss des Büchleins, das für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und für alle, die Hunde mögen, gedacht ist, steht Nanu nach absolvierter Ausbildung erst am Anfang eines neuen Lebens als Blindenführhund für Ylvie.

Eine Fortsetzung mit neuen Zwischenlandungen der "Pilotin auf vier Pfoten" erscheint zumindest nicht ausgeschlossen.

 Die kleine Nanu will ihrer Freundin Ylvie helfen.

Die kleine Nanu will ihrer Freundin Ylvie helfen.

Zum Thema:

Auf einen BlickDas Buch "Ich bin Nanu - Pilotin auf vier Pfoten" ist im Verlag Edition Fischer, Frankfurt/Main erschienen. ISBN/EAN: 9 78 38 64 55 83 13 be

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