Bostalsee-Hotel Hotel in Neunkirchen/Nahe wird doch kein Seestern

Neunkirchen/Nahe · Investor Joachim Cassius Clemens hat keinerlei Verständnis für den Widerstand gegen sein Projekt. Es werte den Ort auf.

 Blick auf das Gelände in Neunkirchen/Nahe, auf dem bald ein Hotel mit 36 Zimmern und einem integrierten Café entstehen soll.

Blick auf das Gelände in Neunkirchen/Nahe, auf dem bald ein Hotel mit 36 Zimmern und einem integrierten Café entstehen soll.

Foto: Sarah Konrad

„So stimmt das nicht. Der Ortsrat von Neunkirchen/Nahe hat nicht gegen das Hotel gestimmt, sondern sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen“, hat Joachim Clemens, der im Ortskern von Neunkirchen/Nahe ein Hotel mit 36 Zimmern bauen will, auf einen SZ-Artikel vom 3. Juli reagiert. Darin hieß es, dass der Wille des Gemeinderates ein anderer sei als der des Ortsrates. Zum Hintergrund: Der Nohfelder Gemeinderat hatte am vergangenen Donnerstag der Änderung des Bebauungsplans für das betreffende Grundstück mehrheitlich zugestimmt — genau wie der Ortsrat, der Wochen zuvor in geheimer Abstimmung zu dem gleichen Ergebnis gekommen war. „Auch der Bauausschuss der Gemeinde hat zugestimmt, so dass letzten Endes kein einziges Gremium gegen das Hotel war“, unterstreicht Clemens, der seit Jahrzehnten in der Kreisstadt eine Diskothek betreibt und obendrein Geschäftsführer der Firma CC Holding mit Sitz in St. Wendel ist. Die CC Holding zählt zu den größten Verwaltungsgesellschaften von Diskotheken und Clubs im Saarland.

Überhaupt denkt Cassius, wie Clemens auch genannt wird, dass sich der Widerstand gegen das Hotel innerhalb der Bevölkerung in Grenzen halte. Nur Einzelne seien dagegen. Etwa Robert Mörsdorf, der im oben erwähnten SZ-Artikel angekündigt hat, gegen den Bau klagen zu wollen. Weil er sich nicht die Sicht zubauen lassen wolle. Dabei sei Mörsdorf einer der ersten im Ort gewesen, mit dem Clemens nach eigenen Angaben das Gespräch gesucht hatte, nachdem klar war, dass er ein Hotel bauen wolle. Clemens sagt, dass es ihm bei den Gesprächen darum ging, die Nachbarn und Anlieger mitzunehmen, sie positiv zu stimmen. „Doch Mörsdorf sagte mir, dass er gar nicht selbst dort wohne. Vielmehr sei seine Tochter die Hausbesitzerin und ich müsste mit ihr sprechen. Wie ich jetzt aber gehört habe, wohnt die allerdings auch nicht selbst dort.“ Daher verstehe er den Widerstand von dieser Seite überhaupt nicht. Zumal er den Ort mit dem Bau des Hotels ja eher auf- statt abwerte. „Es gibt hier kein Café und keine Bäckerei“, sagt Cassius und will das ändern – gemeinsam mit einem Großbäcker aus Bliesen. Der betreibt mehrere modern eingerichtete Cafés, gerade erst hat er auf dem Gelände der ehemaligen St. Wendeler Kaserne eine weitere Niederlassung eröffnet. „Modern, jung und frisch, das passt optimal zu uns“, sagt Cassius. Nicht passen für das Hotel würde hingegen der Name Seestern. Den hatte die SZ in der Bildunterschrift genannt. „Es gibt noch gar keinen Namen für das Hotel“, stellt er klar.

Geärgert habe ihn auch, dass der kommende Kläger Mörsdorf in der SZ bezweifelte, dass sich Clemens an Pläne und Vorgaben halten werde. „Ich weiß nicht, wie man darauf kommen kann. Gerade nach dem ganzen hin und her werden wir doch einen Teufel tun, und uns nicht an die Auflagen halten. Im Gegenteil. Der Architekt, der Bauunternehmer und auch ich werden peinlichst genau darauf achten, dass alle Vorgaben eingehalten werden.“

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