Homburger Geschichte ins alte Rathaus

Homburg · Eine lange und wechselvolle Nutzungs-Geschichte hat das Gebäude Kaiserstraße 41 hinter sich, die ein neues kulturelles Kapitel erhalten wird. Von einem schlechten Gesamtzustand könne man, so Kulturamtschef Klaus Kell, nicht sprechen.

 Mancher Homburger beschwert sich über den Zustand des alten Rathauses an der Kaiserstraße, die Stadt selbst hält für den Bau, der im Inneren für eine komplett städtische Nutzung renoviert werden wird, aber nur kleinere Korrekturen für erforderlich. Foto: Thorsten Wolf

Mancher Homburger beschwert sich über den Zustand des alten Rathauses an der Kaiserstraße, die Stadt selbst hält für den Bau, der im Inneren für eine komplett städtische Nutzung renoviert werden wird, aber nur kleinere Korrekturen für erforderlich. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Das alte Rathaus, Hausnummer 41 an der Homburger Kaiserstraße, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1897 war es das erste Elektrizitäts- und Wasserwerk der Stadt, 1909 erfolgte die Erweiterung um ein Gaswerk, 1924 der Umbau zum Rathaus. Bis 1983 war es zuletzt Bürgermeisteramt. So weit, so Geschichte . Später dann wurde das im Besitz der Stadt befindliche Gebäude von vielen Institutionen, Organisationen und Verbänden genutzt. Aktuell ist nun nur noch das Stadtarchiv im Haus präsent, Nutzer wie der Internationale Bund haben inzwischen ein anderes Zuhause gefunden - und das hat seinen Grund. Denn das alte Rathaus soll als denkmalgeschütztes Gebäude eine besondere Rolle bei den Plänen zu Neuentwicklung des Innenstadtbereichs zwischen Kaiserstraße und Gasstraße entlang der Gerberstraße spielen.

Während die Stadt gegenwärtig deswegen mit der Renovierung des Baus im Inneren begonnen hat, mehren sich Beschwerden von Bürgern über den äußeren Zustand des Gebäudes. Unangemessen sei der für ein so bedeutsames Bauwerk. Seitens der Stadt selbst reagierte Klaus Kell, Leiter des Amtes für Kultur und Tourismus, gestern so auf die Klagen aus der Bürgerschaft. "Eine Fensterscheibe im Erdgeschoss ist gerissen." Eingeschlagene Scheiben, wie von Bürgern kritisiert, gebe es aber nicht. Das habe er selbst in Augenschein genommen. Allerdings: "Die Grünanlage auf der Rückseite des Gebäudes kann überarbeitet werden. Die Fenster müssen neu gestrichen werden. Das heißt, es sind optische Korrekturen erforderlich." Von einem schlechten Zustand zu reden, halte er, so Kell, aber für überzogen.

In diesem Zusammenhang verdeutlichte Klaus Kell noch einmal die Überlegungen, die die Stadt mit dem denkmalgeschützten Gebäude nun konkret hat. So sei geplant, den Bau komplett für die Darstellung der Geschichte Homburgs zu nutzen. Dazu erhalte das schon dort befindliche städtische Archiv mehr Raum. "Zudem sind Flächen für eine museale Nutzung vorgesehen." Auf denen könne man, so Kell, dann gezielt zu wichtigen Homburger Themenbereichen - so zur Klosterruine Wörschweiler, zum Schloss Karlsberg oder auch zur Ruine der Hohenburg - entsprechende Ausstellungen zeigen, angereichert mit Fundstücken oder auch Modellen. Auch sei angedacht, den derzeitigen Präsenzbestand des Stadtarchivs, gegenwärtig im früheren Ratssaal des Bürgermeisteramtes zu finden, ins Erdgeschoss zu verlegen. "Damit soll dieser Bestand für die Bürger besser zugänglich sein, auch mit Blick auf die nötige Barriere-Freiheit." Der so wieder frei werdende Sitzungssaal des früheren Rathauses könne dann für kleinere Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden. Zudem sei es das Ziel, so Kell, die Bildersammlung der Stadt, derzeit im alten Rathaus am historischen Marktplatz deponiert, und die Außenbestände des Stadtarchivs an der Kaiserstraße 41 zu konzentrieren. All diese Arbeiten, finanziert "mit Bordmitteln" aus dem Topf der laufenden Gebäudeunterhaltung der Stadt, sollen bis 2015 abgeschlossen sein.

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