Homburg spielt in der Champions-League der fairen Städte

Homburg · Mit der Gründung des Eine-Welt-Ladens ging es vor 21 Jahren los. Seitdem haben sich in Homburg immer mehr Menschen dem fairen Handel jenseits der Großkonzerne zugewandt. Nun gab es die Krönung dieses Engagement.

 Fairer Handel ist nun ganz offiziell ein Markenzeichen Homburgs, mit der Auszeichnung als „Fairtrade-Town“ steht die Kreisstadt in einer Reihe mit London, Paris oder auch Rom. Foto: Thorsten Wolf

Fairer Handel ist nun ganz offiziell ein Markenzeichen Homburgs, mit der Auszeichnung als „Fairtrade-Town“ steht die Kreisstadt in einer Reihe mit London, Paris oder auch Rom. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Seit Sonntagmittag ist es amtlich und hochoffiziell: Homburg ist die 253. Fairtrade-Stadt in Deutschland (wir berichteten kurz). Manfred Holz, Ehrenbotschafter von Transfair, übergab am Rande des Homburger Maifestes die Urkunde seiner Organisation. "Ab heute lautet die offizielle Begrüßung in Homburg nur noch‚ my fair Ladies and Gentlemen'", zeigte sich Holz sichtlich begeistert darüber, die Kreisstadt in den Reigen derer aufzunehmen, die sich den fairen Handel nicht nur auf die Fahnen geschrieben haben. "Ab heute spielt Homburg in der Champions-League, zusammen mit London, Manchester, Paris, Rom, Kopenhagen, Madrid, München oder auch Dortmund. Das sind alles Fairtrade-Städte."

Mit der offiziellen Anerkennung hat die Geschichte des fairen Handels, die mit der Gründung des Eine-Welt-Ladens vor mehr als 21 Jahren begann, einen vorläufigen Höhepunkt erfahren. Der Entschluss, diese Geschichte eben mit der Auszeichnung als Fairtrade-Stadt zu krönen, sei dabei vor rund einem Jahr geboren worden, erinnerte Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner die Gäste der Verleihung auf dem historischen Homburger Marktplatz. "In dieser Zeit haben wir uns gut und initiativ im Thema Fairtrade bewegt, ein Konzept, das für viele zu Beginn nicht fassbar war und für vielen nicht umsetzbar erschien." Schöner dankte ausdrücklich Astrid Klug, die mit dem Eine-Welt-Laden den Gedanken des fairen Handels in Homburg aufgebracht habe. Und Schöner würdigte auch das Engagement von Andrea Golz und den anderen ehrenamtlichen Mitstreiterinnen, die den Eine-Welt-Laden mit Leben füllten.

Golz selbst war sich sicher, dass Homburg mehr als die von Transfair geforderten Ziele für die Anerkennung als Fairtrade-Stadt erreicht habe. Um als Fairtrade-Stadt anerkannt zu werden, musste Homburg mehrere Kriterien erfüllen. Neun Einzelhandelsgeschäfte und fünf Gastronomiebetriebe konnten dafür gewonnen werden, künftig auch fair gehandelte Produkte anzubieten. Künftig sollen auch je ein Verein, eine Schule und eine Kirche eine Fairtrade-Aktion durchführen. Auch im Homburger Rathaus müssen in Zukunft mehr fair gehandelte Lebensmittel verspeist werden. Golz nutzte die Übergabe der Urkunde auch dazu, für eine Mitgliedschaft im Trägerverein des Eine-Welt-Ladens oder für eine ganz praktische, ehrenamtliche Unterstützung beim Verkauf im Ladengeschäft in der Saarbrücker Straße zu werben. "Alle Mitarbeiter können bestätigen, dass es dort viel Spaß macht, aktiv zu sein." Mit seinem Engagement, so Golz, positioniere sich der Ein-Welt-Laden und sein Trägerverein gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Produzentländern und gegen die Ausbeutung von Kindern. "Menschen sollen von ihrer Arbeit leben können. Und zwar überall in der Welt."

Astrid Klug, Initiatorin der Bewerbung Homburgs um den Titel einer Fairtrade-Stadt, sagte: "Heute ist ein ganz besonderer Tag, weil sich etwas vollendet, was in Homburg mit dem Eine-Welt-Laden eine Tradition hat." Gerade das Engagement des Ein-Welt-Ladens sei dabei "etwas ganz Besonderes". Mit vielen Aktionen sei es in der Vorbereitungenphase gelungen, "weitere Bündnis-Partner zu gewinnen". In diesem Zusammenhang würdigte sie den Einsatz von Anke Michalsky von der Stadtverwaltung und von Beate Ruffing von der Kreisverwaltung, die sich um die Anerkennung Homburgs verdient gemacht hätten.

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