Holz ist seine Leidenschaft

Nohfelden · Manfred Kaever ist 89 Jahre alt. Seit Jahrzehnten arbeitet er mit Holz. Diese Leidenschaft lässt ihn bis heute nicht los. Jetzt unterstützt er Flüchtlingskinder mit selbst gefertigtem Spielzeug aus Holz.

 Kaever in seiner Werkstatt in Nohfelden. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Kaever in seiner Werkstatt in Nohfelden. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Foto: Bischöfliche Pressestelle

Ein ganzer Bauernhof mit Kühen, Hühnern, Ställen und Traktor lädt als hölzerne Miniaturausgabe zum Entdecken und Geschichten nachspielen ein. Die Farm ist ein Teil einer ganzen Ladung Holzspielzeug, die jetzt den Kindern in der Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der Luxemburger Straße in Trier zum Geschenk gemacht wurde. Flugzeug, Eisenbahn, Puppenhaus und Co sind als detailgetreue Modelle von Manfred Kaever in seiner Werkstatt in Nohfelden in Handarbeit gefertigt worden.

Holz ist eine lebenslange Leidenschaft des 89-Jährigen. "Es ist inzwischen mühsam geworden, Spielzeuge zu basteln, aber ich habe noch viele fertige Stücke hier. Es ist schön, wenn ich Kindern damit eine Freude machen kann", erzählt Kaever und führt durch die Sammlung in seiner Kellerwerkstatt. Zahleiche Kindergärten in der Region hat er über die Jahre bereits beliefert. Die Geschenkaktion für die Flüchtlinge in Trier kam über eine Bekannte zustande, die Kaever mit Bernhard Zaunseder in Kontakt brachte. Zaunseder leitet im Bischöflichen Generalvikariat die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Trier , seine Frau wiederum arbeitet in der Trierer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge .

Beim Gang durch Kaevers Werkstatt fallen neben den Holzmodellen auch Dutzende Gemälde ins Auge. "Das Malen war immer für zwischendurch, zur Entspannung", erklärt der Hausherr deren Entstehung. Angefangen hat jedoch alles mit Holz . "Ich habe eine Ausbildung zum Zimmermann abgeschlossen, wurde dann 1943 aber mit 17 Jahren zum Krieg eingezogen. Erst 1947 kam ich aus der Kriegsgefangenschaft wieder zurück", erinnert sich der in Saarbrücken geborene Kunsthandwerker . Während der Gefangenschaft in der Auvergne in Frankreich habe er indes wieder als Schreiner gearbeitet.

Die berufliche Erfahrung brachte er dann in das Kunsthandwerk ein und begann mit der Holzschnitzerei. "Irgendwann merkte ich, es geht nicht weiter. Da habe ich mich bei einem Ferienkurs in Oberammergau fortgebildet", sagt Kaever. Weitere 18 Kurse in der bayerischen Schnitzer-Hochburg folgten diesem ersten. Die Malerei habe er bei Exkursionen mit einem Trierer Professor erlernt. Diese führten vor allem nach Südfrankreich, in die Region des Vaucluse. Die Spielzeugmodelle aus Holz sind die jüngste Leidenschaft, die hinzugekommen ist.

Seit vielen Jahren lebt das Ehepaar Kaever nun im Nordsaarland. Im Laufe der Jahre ist im Keller des Hauses eine beachtliche Sammlung von Schnitzereien, Gemälden und Holzmodellen entstanden. Früher habe er auch bei Ausstellungen mitgemacht, etwa in der Abtei Tholey, erzählt der Kunsthandwerker . Inzwischen habe er sich jedoch zur Ruhe gesetzt. Jetzt geht es ihm darum, mit möglichst vielen seiner Werke Menschen eine Freude zu bereiten.

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