Himmelsfahrt mit Luftorchester

Bosen. "Glück ab und gut Land", so lautet der Spruch der Ballonfahrer. Damit die Piloten ihren branchenüblichen Vers auch aussprechen konnten, hatte Klaus Morgenstern, Organisator des Heißluftballon-Treffens, den Start am Freitag um zwei Stunden vorverlegen müssen. "Es ist ein Regenband im Anmarsch", begründete Morgenstern die Programmänderung

Bosen. "Glück ab und gut Land", so lautet der Spruch der Ballonfahrer. Damit die Piloten ihren branchenüblichen Vers auch aussprechen konnten, hatte Klaus Morgenstern, Organisator des Heißluftballon-Treffens, den Start am Freitag um zwei Stunden vorverlegen müssen. "Es ist ein Regenband im Anmarsch", begründete Morgenstern die Programmänderung. 26 Ballone hoben ab und hingen kurzzeitig wie die nun ausgedienten Glühbirnen am Horizont rund um den Peterberg. Für die Fahrer der künstlichen Himmelskörper war der Ausflug eine Herausforderung. "Wir wollten bei trockenem Wetter wieder alles einpacken", sagte Richard Kleinbauer von HRS Ballon-Team aus Lebach. Nach einer Viertelstunde setzte die Crew deshalb zur Landung an. Länger oben blieb der Ballon von Fritz Hansen. "Wir waren in einer Höhe von rund 1100 Meter über dem Meeresspiegel", erzählte Pilot Hansen. Über dem Golfplatz in Eisen ging er mit einer Sicherheitslandung dann runter. "Es war ein riesiges Erlebnis für mich", schilderte Passagier Bernd Schirra aus Aschbach. Kurz darauf prasselte der vorausgesagte Regen nieder. Den Start am Samstagmorgen strich Morgenstern und hisste die rote Flagge. "Als Ballonfahrer musst du mit den Wetterbedingungen umgehen können. Du musst geduldig sein", nahm Hansen die Absage gelassen auf. Der entspannte Gesichtsausdruck des in telefonischen Dauerkontakt mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) stehenden Organisators Morgenstern verriet Wetterbesserung. Morgenstern berief für den Nachmittag eine Fahrerbesprechung ein und terminierte den Start mit einer musikalischen Uraufführung im Saarland für 17.30 Uhr. Zwölf in Trachten gekleidete Musikanten vom Saarländischen Staatstheater stiegen mit ihren Instrumenten verteilt in vier Ballongondeln ein. "Beim Start werden wir gemeinsam eine Polka spielen. Für uns alle ist es ein Jungfernflug. So etwas haben wir noch nie gemacht", so Schlagzeuger Matthias Weisenauer. Gleich nach dem Abheben verstummten die Klänge der Blasinstrumente des erstmalig kreierten Luftfahrtorchesters im Bass tönenden Geräuschpegel der aktivierten Brenner. Vom Boden aus betrachtet trieben die von der Luftströmung getragenen Ballone wie riesige Seifenblasen in Richtung des Schaumbergs. "Von oben auf den Schaumberg draufsehen zu können, ist schon ein einmaliges Erlebnis", zeigte sich Tubaspieler Thomas Strey begeistert über eine sanfte Fahrt. Tenorsaxofonist Wolfgang Bichelmeier ergänzte: "Es ist schon grandios, so was miterleben zu dürfen". Optischer Höhepunkt für die Besucher des luftigen Events ist das Ballonglühen auf der Festwiese am Samstagabend. Acht mächtige Ballonhüllen der auf dem Boden verankerten Luftfahrzeuge, flankierten die Sonderbauform des Brandenburger Tores. Im Takt zur eingespielten Musik zündeten die Piloten die Brenner der Ballone und erzeugten wunderschöne Effekte. "Wir warenrund 1100 Meter über dem Meeresspiegel"

Ballonpilot Fritz Hansen

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