HF Illtal entzaubern Nieder-Olm

Eppelborn. Fünf lange Wochen hatten die Handballer des TV Nieder-Olm die Liga beinahe nach Belieben dominiert: Völklingen zerlegt (39:21), Meisterschaftsfavorit Saulheim bezwungen (30:29) und Friesenheim deklassiert (45:13). Keine Mannschaft schien dem Regionalliga-Absteiger aus Rheinhessen ernstlich gewachsen

Eppelborn. Fünf lange Wochen hatten die Handballer des TV Nieder-Olm die Liga beinahe nach Belieben dominiert: Völklingen zerlegt (39:21), Meisterschaftsfavorit Saulheim bezwungen (30:29) und Friesenheim deklassiert (45:13). Keine Mannschaft schien dem Regionalliga-Absteiger aus Rheinhessen ernstlich gewachsen. Als in fünf Spielen ungeschlagener Tabellenführer baute sich der Goliath am Sonntagabend in der Eppelborner Hellberghalle auf. Knapp 600 Zuschauer wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Als die Handballfreunde Illtal (HFI) die Arena betraten, wirkten sie so gar nicht wie der unheilfürchtende David. Mit auffällig selbstbewusster Körpersprache traten die Gastgeber dem Gast entgegen. Und noch ehe dieser sich versah, war er bereits schwer getroffen und taumelte: In der 13. Spielminute führte Illtal bereits mit 6:1. TV-Trainer Udo Henß sah sich gezwungen, die grüne Karte zu werfen. Bereits in der achten Spielminute war Torgarant und Leitfigur Tino Stumps (55 Tore) mit Verdacht auf Jochbeinbruch ausgefallen, und seither wirkte Nieder-Olm kopflos. Die kurze Auszeit tat den Gästen gut und so kamen sie in der 17. Minute wieder auf 7:6 heran. Illtal ließ sich jedoch nicht verunsichern und konnte bis zur Halbzeit (14:11) die Führung wieder ausbauen. Insgesamt hatte Illtal in der ersten Spielhälfte 33 Angriffe gebraucht, um die 14 Tore zu erzielen. "Zu viele technische Fehler, zu viele unnötige Gegenstöße", kommentierte Trainer Peter Monz die Ausbeute. Das ließ er in der Kabine auch seine Spieler wissen und forderte mehr Ruhe im Aufbau. So kam gleich nach Wiederanpfiff die Zeit der abgeklärten Routiniers Andreas Rokay (9/2 Tore) und Marcel Liebetrau (7 Tore). In stoischer Ruhe erzielte Rokay die ersten vier HFI-Treffer der zweiten Halbzeit, Liebetrau legte zwei nach, so dass es nach 40 Minuten 20:16 stand. Der TV Nieder-Olm tat sich über Gebühr schwer mit der kompakten HFI-Abwehr und den beiden guten Torhütern Schramm und Weiler. Mit Unterhand- und Schlagwürfen aus großer Distanz mussten die Rheinhessen ihr Glück versuchen. Gleichwohl brachten erst die letzten 30 Sekunden die Entscheidung. Spielstand 30:28. Anstatt den Angriff ruhig auszuspielen, feuerte Oliver Zeitz (5 Tore) den Ball an die Latte. Nieder-Olm erzielte im Gegenzug den Anschluss durch Siebenmeter. Die letzten 15 Sekunden sah sich Illtal in Manndeckung. Abspielfehler, Ball ins Aus, Einwurf Nieder-Olm, Abpfiff. Jubel. Nun wird sich die ganze Liga fragen, wie Nieder-Olm zu knacken ist. "Wir haben sie genau studiert und erkannt, dass die Abwehr sehr stark in Richtung Kreisläufer verschiebt. Das haben wir zu nutzen gewusst", sagte Kapitän Sebastian Hoffmann (7/2 Tore). Andreas Rokay: "Die sind keine Übermannschaft."

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