Heiße Geburtstagsparty am Bostalsee
Bosen · Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist zwei Jahre alt geworden. Das musste gefeiert werden.
Im Mai 2015 ist der Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit einem Fest am Erbeskopf eröffnet worden. Jetzt wurde wieder gefeiert - und zwar der zweite Geburtstag. "Mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald entwickelt sich ein Edelstein, der weit über Rheinland-Pfalz hinausstrahlt”, sagt die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Das länderübergreifende Schutzgebiet ist rund 100 Quadratkilometer groß. 90 Prozent der Fläche liegen in Rheinland-Pfalz, zehn Prozent im Saarland. Der Nationalpark habe in der Region ein deutlich spürbares Wir-Gefühl erzeugt, so Höfken.
Diese Begeisterung war auch beim zweiten Nationalparkfest am Bostalsee zu spüren. Das begann mit einem ökumenischen Gottesdienst im Zelt auf der Festwiese. Es folgte eine von Rouven Voigt moderierte Talkrunde. "Unser Nationalparkfest soll die Region verbinden. Wir versuchen einen Beitrag für die Entwicklung der Region zu leisten", so Hans-Joachim Billert, Vorsitzender des 600 Mitglieder zählenden Freundeskreises Nationalpark Hunsrück. Ulrike Höfken, Umweltministerin in Rheinland-Pfalz, lobte die gute Zusammenarbeit der Institutionen und Arbeitsgruppen in beiden Bundesländern. "Auf unserer To-do-Liste stehen noch Aufgaben wie die Verbesserung der Beschilderung und die Optimierung der Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehrsnetz."
In Otzenhausen würde in die Infrastruktur und das Nationalparktor investiert, berichtete der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Die Nationalparktore dienen den Besuchern als erster Orientierungspunkt. Hier gibt es unter anderem Informationen über Rangertouren und Veranstaltungen. "Der Nationalpark ist in den Köpfen und Herzen der Menschen in unserer Region, aber auch im politischen Tagesgeschäft angekommen. Er ist wichtig für die Entwicklung des ländlichen Raumes", so Jost.
Zu den Gästen zählte auch der US-Generalkonsul aus Frankfurt am Main, James W. Herman. Er hat eine Verbindung zur Region, wie er verriet: "Als meine Mutter mich das erste Mal in Deutschland besuchte, machten wir zuerst eine Tour durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald." Ein Nationalpark sei gut für die Menschen, denn hier könnten sie entspannen und zu sich finden. Er warb für eine Foto-Ausstellung mit Aufnahmen aus amerikanischen Nationalparks, die noch bis Sonntag, 18. Juni, in der Bosener Mühle zu sehen sei.
St. Wendels Landrat Udo Recktenwald (CDU) betonte, dass der Nationalpark ein wichtiges Querschnittsprojekt für die Region sei, das die Zusammenarbeit über die Grenzen intensiviert habe. "Unsere Zusammenarbeit findet auf vielen Ebenen statt. So wie die Touristen, kennen auch unseren Verwaltungen keine Grenzen", so der Landrat. Sein Birkenfelder Amtskollege Matthias Schneider, wies besonders auf die mit dem Nationalpark einhergehenden Synergieeffekte hin: "Wir versprechen uns von der der weiteren Entwicklung neue Impulse für die Region." Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU) bedankte sich bei den Vereinen aus Eisen und Sötern, die sich mit ihren Mitgliedern am Veranstaltungstag im Festzelt engagierten. Gegen Ende der Talkrunde traf auch der Staffelstab mit 24 Nationalparkführern aus beiden Bundesländern am Festzelt ein.
"Der Staffelstab steht für die Idee der Vernetzung unserer Region", so Hans-Joachim Billert. Der Stab wurde von Schwollen im Landkreis Birkenfeld zum Bostalsee gebracht und an den Nohfeldens Bürgermeister übergeben. Dieser bleibt in der Gemeinde - wird im Nohfelder Rathaus ausgestellt - bis zum nächsten Fest. Nach der feierlichen Staffelübergabe wurde den ganzen Tag über gefeiert.
Zum Programm gehörten Auftritte der US-Army-Europe-Band, des Landes-Jugend-Sinfonie-Orchesters Saar sowie Darbietungen von Vereinen und Gruppen der Region. Die Besucher konnten sich an Marktständen über regionale Angebote und den Nationalpark informieren.
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45 000 Menschen haben im vergangenen Jahr den Nationalpark besucht. Das berichtet das rheinland-pfälzische Umweltministerium. 4500 Besucher seien gemeinsam mit Rangern auf den Spuren der Kelten gewandert, haben bei einer Gipfel-, Ring- oder Felsentour mehr über Wildkatze, Schwarzstorch und Hangmoore erfahren. Der Park hat etwa 40 Ranger. Unterstützt werden diese von zertifizierten Nationalparkführern. Ab September startet erstmals das "Junior Ranger Programm" für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren. www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de .