Wahrzeichen Türkis-Mühle begrüßt Fahrer in Türkismühle

Türkismühle · Die Heimatfreunde haben ein Nachbau des namensgebenden Wahrzeichens am Verkehrs-Kreisel aufgestellt.

 Die Heimatfreunde haben einen Nachbau der ehemaligen Türkis-Mühle am Verkehrskreisel aufgestellt.

Die Heimatfreunde haben einen Nachbau der ehemaligen Türkis-Mühle am Verkehrskreisel aufgestellt.

Foto: Frank Faber

Schützend steht ein Ritter als Sinnbild am Ortseingang von Nohfelden, ein Wolf auf dem Sprung als Erkennungssymbol grüßt den Autofahrer in Wolfersweiler. Und auch die Türkismühler Heimatfreunde haben nun das Wahrzeichen und den Namensgeber des Dorfes, die Türkis-Mühle, direkt am Verkehrskreisel platziert. „Unsere eigentliche Überlegung war, ein neues Vereinslogo zu entwerfen“, blickt Volker Roth, Vorsitzender der Heimatfreunde, zurück. Denn im Koblenzer Landesarchiv ist dazu von den Heimatforschern ein Dokument aus dem Jahre 1840 entdeckt worden, das den damaligen Straßenbau in der Saarlouiser Straße von Türkismühle nachweist.

Dieser Situationsplan veranschaulicht nach Angaben Roths in rheinländischen Ruthen den Grundriss der Türkis-Mühle. Der Erbauer der Mühle hieß Johann Jacob Türck, der 1699 in Breitenbach (Kreis Kusel) geboren wurde. Ein im Landesarchiv Speyer aufbewahrtes Dokument verweist auf die erste Erwähnung der 1747 gebauten Mühle. Im Erbbestandsbrief unterschreibt der Müller am 27. März 1747 mit Handzeichen als Johann Jacob Dürcken.

Mit den gesammelten Fakten und Maßen haben sich die Heimatfreunde an den Meckenbacher Lehrer, Kinderbuchillustrator und Bauernhauszeichner Axel C. Groß gewandt, der nach seiner Vorstellung den Heimatforschern eine Zeichnung der Mühle für das Logo anfertigt hat. Für ein von der Gemeinde Nohfelden angedachtes Kunstprojekt, das zunächst mitten auf dem Kreisel platziert werden sollte, bringen sich die Heimatfreunde zudem mit konkreten Vorschlägen ein. Das Projekt wird dann allerdings gestrichen.

Zwischendrin kommt ihnen die Idee, ein Wahrzeichen wie in den Nachbarorten Nohfelden und Wolfersweiler fertigen zu lassen. Mit der Skizze baut dann die Firma Welsch in Wolfersweiler im Auftrag des Vereins in Kleinformat die Mühle aus Zinkblech nach. 272 Jahre nach dem Bau des Originals ist der Nachbau der Türkis-Mühle nun gegenüber dem Verkehrskreisel aufgestellt worden.

Seinerzeit hat sie sich gut einhundert Meter davon entfernt in der heutigen Saarbrücker Straße, zwischen der Kreissparkasse und Pizzeria, befunden. Die Mahlmühle war 10,50 Meter lang und 8,50 Meter breit, später ist noch eine Sägemühle angebaut worden und die Scheune lag auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Mehr als 100 Jahre haben die Mühle und die dazu gehörende Scheune alleine in dem damals noch weitläufigen Tal-Aue der Nahe gestanden. Gespeist hat sich die Mühle allerdings nicht aus der Nahe, sondern vom Mühlenteich, der aus dem Söterbach abgeleitet worden ist. Ursprünglich lief der Fluss am Rande des Buchwaldes entlang, dessen Bachbett später wegen des Bahnbaus verlegt werden musste. Die Türkis-Mühle ist bis 1860 betrieben worden. „Wegen des Bahnbaus ist dann auf Gastwirtschaft umgestellt worden“, berichtet Roth.

Demnächst werden die Fensterrahmen am Mühlennachbau, dessen Fundament der gemeindliche Bauhof gesetzt hat, noch farblich hervorgehoben und daneben ein Schild mit dem Wappen von Türkismühle aufgestellt. Des Weiteren wird der Dorfplatz, teilt Roth mit, von der Saarbrücker Straße auf eine Grünfläche am Busbahnhof verlegt. „Der Mahlstein und das Gleisbett werden dann dort die Historie des Dorfes symbolisieren“, erläutert Roth. Eine Ruhebank inklusive Tisch und die neu gestaltete und aktualisierte Informationstafel werden am neuen Dorfplatz zusätzlich aufgestellt.

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