Heilige Schrift musikalisch verkündet

Neunkirchen/Nahe. Weihnachtszeit - Zeit der Freude und des Singens. Die Pfarrgemeinde St. Martin Neunkirchen/Nahe wurde diesem Anspruch am Sonntag in der Pfarrkirche gerecht. Dort brachte der Kinder- und Jugendchor, Mitglieder des Kirchenchores und eine Band das Weihnachtsmusical "Friede auf Erden" von Markus Hottiger zu Gehör

 Eine stilvolle Inszenierung der Weihnachtsgeschichte bot der Kinder- und Jugendchor beim Neujahrskonzert. Foto: B&K

Eine stilvolle Inszenierung der Weihnachtsgeschichte bot der Kinder- und Jugendchor beim Neujahrskonzert. Foto: B&K

Neunkirchen/Nahe. Weihnachtszeit - Zeit der Freude und des Singens. Die Pfarrgemeinde St. Martin Neunkirchen/Nahe wurde diesem Anspruch am Sonntag in der Pfarrkirche gerecht. Dort brachte der Kinder- und Jugendchor, Mitglieder des Kirchenchores und eine Band das Weihnachtsmusical "Friede auf Erden" von Markus Hottiger zu Gehör. Freude brachte sich der junge Chor zunächst einmal selbst mit seinem frischen und ungekünstelten Gesang. Diese Freude sprang schließlich auch auf die über 100 Zuhörer über, die eine Stunde lang in das Weihnachtsgeschehen damals in Bethlehem eintauchen konnten.Die Texte zu den Liedern und den Szenen hangelten sich zwar treu an der Überlieferung durch den Evangelisten Lukas entlang. Sie waren jedoch modern aufbereitet und in vielen Passagen in die Sprache von heute übertragen, was den Zuhörern manchmal ein Schmunzeln entlockte. Es war eine gute Idee, die Liedtitel durch Umblättern von Notenpulten herab und in großen, bunten Buchstaben anzuzeigen. Manche Melodie war so einprägsam, dass das Publikum die Refrains ganz spontan mitsang. Sehr feierlich erklang der Song "Hallo Maria", in dem der Engel ihr die frohe Botschaft brachte. "Das jetzt, wo alles gut ist" zeichnete in Noten und Worten eindrucksvoll nach, wie Maria und Josef von Kaiser Augustus zur Volkszählung gerufen wurden ("Jetzt müssen wir verreisen, das ist doch allerhand"). Spannung vermittelte das dreimalige "Habt ihr hier noch Platz?", bei dem die schwangere Maria und Josef verzweifelt nach einer Herberge suchen und schließlich für die Geburt Jesu in einem zugigen Stall landen.

Moderne Textpassagen

Die Szenentexte sprachen die Kinder und Jugendlichen mit den passenden Akzenten zwischen den Liedern, teils auch mit Musik unterlegt. Dabei trat vielfach die Sprache unserer Zeit zutage. Zum Beispiel, wenn Maria sagt: "Josef, oh, ich liebe dich". Oder ein Hirte auf dem Feld ankündigt, nachdem einer von ihnen einen Song komponiert hatte: "Dann werden wir große Superstars." Ein anderer klagt auf dem Weg zum Stall: "Langsam, langsam, ich kann nicht so schnell mit meinem Rheumabein."

Nicht nur wie eine Verkündigung, sondern auch wie eine Aufforderung an die Welt erklang das Lied "Friede auf Erden." Dreimal wurde es insgesamt gesungen, einmal bei den Hirten auf dem Feld, einmal als Wiederholung am Schluss des Musicals und schließlich als Zugabe für das begeisternd klatschende Publikum. Die Weihnachtsgeschichte in Songs gekleidet und mit vielen neuzeitlichen Texten umgeben - das war einmal eine ganz andere Art der Verkündigung der Heiligen Schrift. Sie sprach nicht nur die Kinder und Jugendlichen an, sondern auch ihre Zuhörer, die mit vier Weihnachtsliedern in das festliche Geschehen einbezogen waren.

Auf einen Blick

Die Mitwirkenden beim Weihnachtsmusical "Friede auf Erden": Vom Kinder- und Jugendchor: Florian Bay, Jacqueline Bay, Vanessa Bay, Celina Rublack, Chantal Leonhard, Elena Ames, Silvana Venneri, Rebecca Fischer. Vom Kirchenchor: Christine Giebel, Isabel Roth, Irmtraud Barz, Alexandra Noster, Angelika Fischer. Die Band: Selina Venneri (Flöte), Mario Quint (Keyboard), Clemens Wilhelm (Rhythmusgitarre), Ralf Brill (Bass), Dominik Rivinius (Schlagzeug). Klavier und Gesamtleitung: Hans-Günther Fischer. gtr

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