Halsbrecherische Plakat-Akrobatik

Friedrichsthal · Gefahr für Leib und Leben beim Wahlplakate-Kleben beklagten die Grünen in einem Brief an Bürgermeister Rolf Schultheis. Der reagierte am Montag und bot den Parteien eine erträglichere Alternative an.

 Dieses Foto zeigt, wie steil es vor der Plakatwand runtergeht. Mit der Leiter hier hochzusteigen, ist sicher riskant. Passant Guido Paul ging am Montag hier gerade entlang. Foto: Thomas Seeber

Dieses Foto zeigt, wie steil es vor der Plakatwand runtergeht. Mit der Leiter hier hochzusteigen, ist sicher riskant. Passant Guido Paul ging am Montag hier gerade entlang. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Zirkusreife Akrobatik in Zeiten des Wahlkampfs beklagen die Grünen in Friedrichsthal. Und haben sich mit einem heiklen Problem an den Verwaltungschef im Rathaus gewandt. Horst-Henning Jank, Vorsitzender des Grünen-Ortsverbands, führt in einem Brief an Rolf Schultheis aus, dass ja alle Parteien im Stadtrat erfreulicherweise übereingekommen seien, die Wahlwerbung in der Stadt auf wenige Plakatwände zu beschränken. Allerdings müsse er, Jank, den Bürgermeister nun darüber informieren, ,dass die Wand in der Illinger Straße für die Plakatierung ungeeignet sei: ,,Der Untergrund dort ist rechts abschüssig und viel zu steil, um eine Leiter anzustellen." Schon für CDU und SPD bestehe Verletzungsgefahr, ab der Linkspartei sogar ,,Lebensgefahr". Jank und seine Mitstreiter sind der Meinung, dass man die Parteien nicht solchen Gefahren aussetzen sollte. Augenzwinkernd führt er ins Feld, dass schon jetzt alle Parteien (,,und wir kleineren erst recht") einen Mangel an aktiven Mitgliedern zu verzeichnen hätten, sodass die Verwaltung nicht auch noch halsbrecherischen Aktionen Vorschub leisten dürfe. Sie möge doch, bitteschön, eine Alternative zu dieser Plakatwand anbieten.

Am Montagvormittag rief die SZ bei der Stadtpressestelle an, um dort eine Stellungnahme einzuholen. Und siehe da: Bürgermeister Rolf Schultheis reagierte gleich. Nun können in der Illinger Straße die Parteien ebenerdig plakatieren und sind den Gefahren an abschüssiger Stelle nicht mehr ausgesetzt.

Jetzt geht's ebenerdig

Erleichtert zeigten sich nach dieser Nachricht die Grünen. Sie hatten schon über eine Konstruktion nachgedacht, die es erlauben würde, das gefährliche Leiterkraxeln zu vermeiden. ,,Unsere Tiefbaumaßnahmen können wir nun einstellen", sagte Horst-Henning Jank, der es manchmal nicht ganz so bierernst meint.

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