Haftbefehle gegen Bande von Betrügern und Menschenhändlern
Saarbrücken · . Sie pflegten einen großzügigen Lebensstil mit Luxusautos und teuren Immobilien.
Die sechs Mitglieder einer Betrüger- und Menschenhändlerbande aus Saarbrücken und dem benachbarten Lothringen ergaunerten seit 2011 insgesamt 27 Autos bei drei Saarbrücker Unternehmen und beuteten angeblich junge Rumäninnen in einem Saarbrücker Rotlichtbetrieb aus. Fahnder des Dezernates "Organisierte Kriminalität" der Saar-Polizei setzten jetzt diesen Machenschaften ein Ende. Ein 58-jähriger Franzose, dessen 54-jährige italienische Ehefrau sowie deren Söhne (27 und 31 Jahre) mit Wohnsitz in Frankreich sowie ein Saarbrücker Ehepaar (37 und 40 Jahre) sitzen in Untersuchungshaft. Der 31-Jährige wurde in der vergangenen Woche bei Paris festgenommen. Seine Komplizen sitzen bereits seit Anfang Juli hinter Gittern.
Die Bande gründete nach Angaben von Polizeisprecher Horst-Peter Schäfer 2010 in Völklingen eine Briefkastenfirma, deren angeblicher Geschäftszweck unter anderem Im- und Export von Autos war. Als Geschäftsführer setzten sie einen Strohmann ein. Bei drei Saarbrücker Autohäusern schlossen sie Leasing- und Finanzierungsverträge für 27 Fahrzeuge. Die Raten für die Autos, die zum größten Teil an eine lothringische Scheinfirma überstellt wurden, sollen nicht gezahlt worden sein. Durch weitere krumme Finanzierungsgeschäfte erschlichen sie sich zwei Luxusautos. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf über 200 000 Euro.
Der Familienvater soll zudem eine Table Dance Bar mit integriertem Bordell in der Mainzer Straße betrieben haben. Über eine rumänische Agentur seien Frauen als Tänzerinnen angeworben worden, die zur Prostitution gezwungen wurden.