Großes Fest für neue Feuerwache

Naßweiler · Am Freitag wurde der Bau offiziell eingeweiht. Und am Samstag und Sonntag öffnete Großrosselns Feuerwehr ihre neue Feuerwache Süd in Naßweiler fürs Publikum. Das Haus soll die Wehr schlagkräftiger machen.

 Einmarsch der Feuerwehren – sie nahmen am Wochenende die neue Großrosseler Feuerwache Süd offiziell in Besitz. Inoffiziell eingezogen sind sie freilich schon vor ein paar Monaten. Foto: Jenal

Einmarsch der Feuerwehren – sie nahmen am Wochenende die neue Großrosseler Feuerwache Süd offiziell in Besitz. Inoffiziell eingezogen sind sie freilich schon vor ein paar Monaten. Foto: Jenal

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 70 Jahre in der Feuerwehr und topfit: Helmut Steinert, 84 (Mitte). Mit dabei (von links): Rainer Schwarz, Werner Zimmer (Jubilar, 50 Jahre), Bürgermeister Jörg Dreistadt, Wehrführer Friedrich Schido, Detlef Schmidt (Jubilar, 50 Jahre) und Detlef Köberling. Foto: Jenal

70 Jahre in der Feuerwehr und topfit: Helmut Steinert, 84 (Mitte). Mit dabei (von links): Rainer Schwarz, Werner Zimmer (Jubilar, 50 Jahre), Bürgermeister Jörg Dreistadt, Wehrführer Friedrich Schido, Detlef Schmidt (Jubilar, 50 Jahre) und Detlef Köberling. Foto: Jenal

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Die neue Großrosseler Feuerwache Süd, am Freitag offiziell eingeweiht und am ganzen Wochenende gefeiert, gilt schon jetzt als Schmuckkästchen. Stolz sind die freiwilligen Feuerwehrleute im neuen Großrosseler Löschbezirk drei, zu dem sich die vorher eigenständigen Löschbezirke aus Naßweiler, St. Nikolaus und Emmersweiler freiwillig zusammengeschlossen haben, vor allem auf ihren nagelneuen Gerätewagen Logistik, mit dem sie in langsamer Fahrt sogar bis zu zwei Kilometer Schlauch auslegen können.

Und seit dem Festkommers zur Feuerwachen-Einweihung gilt das ganz alte Feuerwehrhandwerk als regelrechter Jungbrunnen. Das liegt an Helmut Steinert, der im Alter von 84 Jahren topfit für 70 Jahre in der Feuerwehr geehrt wurde: "Man kann nur 70 Jahre in der Feuerwehr sein und so fit bleiben, wenn man löscht wie wir: mem Ziehwähnsche", frotzelten Wehrleute. Außer Steinert wurden auch noch Werner Zimmer und Detlef Schmidt geehrt: Sie gehören beide seit 50 Jahren der Feuerwehr an.

Ansonsten waren am Freitagabend und am Wochenende bei zwei Tagen der offenen Tür die neue Feuerwache und der freiwillig vereinte Löschbezirk das Thema. Da landauf landab die Mannschaftsstärken sinken, wertet Ehren-Brandinspektor Rainer Schwarz den Zusammenschluss so: "Das wird Vorbild-Charakter haben."

Den Einzug in die neue Wache beschreibt Feuerwehrsprecher Thomas Tomczyk, gleichzeitig Leiter des Festausschusses und Moderator beim Kommers, zwar als kräfte- und nervenzehrend. Aber er hat auch beobachtet: "Vor allem bei den jungen Kameraden glänzten die Augen." Löschbezirksführer Jörg Biehl sagte: "Wir sind von einer Garage in eine richtige Wache umgezogen." Und Großrosselns Wehrführer Friedrich Schido blickt bereits weiter: "Jetzt fehlen uns noch ein neues Gebäude für den Löschbezirk West und ein Löschfahrzeug."

In der Festschrift nennt Tomczyk das Jahr 2006 als Wendepunkt. Damals hätten sich Feuerwehrleute aus Naßweiler, Emmersweiler und St. Nikolaus im Gerätehaus in Naßweiler getroffen. Ihr Thema: die Zukunft ihrer Feuerwehren angesichts stark sinkender Mitgliederzahlen und veralteter Löschfahrzeuge. Die Runde war ratlos - bis ein namentlich genannter Feuerwehrmann erstmals sagte: "Am besten würde man an einer Stelle, die von allen Ortschaften aus gleich gut zu erreichen ist, ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus errichten." Nachdem die kommunalpolitischen Hürden genommen waren und das Innenministerium eine Zwei-Drittel-Förderung des rund 1,5 Millionen Euro teuren Neubaus zugesichert hatte, folgte Ende Januar 2012 der erste Spatenstich.

Architekt Manfred Schaus erklärte den Einweihungs-Gästen Details des Baus. Und Pfarrer Axel Maria Kraus segnete das Haus, ehe Löschbezirksführer Jörg Biehl stolz den Hallenschlüssel entgegennahm. > : Weiterer Bericht. Die neue Feuerwache Süd der Großrosseler Wehr liegt am Hirschelheck zwischen Emmersweiler und Naßweiler. Sie bietet insgesamt 668 Quadratmetern Nutzfläche. 141 Quadratmeter davon liegen im Obergeschoss; im Erdgeschoss nimmt die Fahrzeughalle mit drei Toren die größte Fläche ein. Der Standort des 1,54 Millionen teuren und zu zwei Dritteln vom Land geförderten Neubaus wurde mit Bedacht gewählt: Vom Gewerbegebiet Hirschelheck aus sind alle drei Ortsteile bei einer Alarmierung rasch zu erreichen.

Was Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) besonders freut: Er konnte das funktionale Schmuckstück auf kommunalem Grund bauen lassen. Und: Der vom Rat genehmigte Kostenansatz sei sogar knapp unterschritten worden.

Dennoch hat die Feuerwache einiges zu bieten - Umkleideräume, Schulungsraum, Funkraum, Lager, Werkstatt und Küche. Die Lüftungsanlage verfügt über Wärmerückgewinnung, bei einem Stromausfall versorgt ein Notstromaggregat das Gebäude - so, dass Beleuchtung, Funk, Hallentore und Abgas-Absauganlage weiter betrieben werden können.

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