ARD-Wettbewerb „Wir bauen eine Schanze“ Gonnesweiler Jungs als Überflieger

Gonnesweiler · Der fünfjährige Leon Herder und sein Brüderchen Jonas (2) gewinnen ARD-Wettbewerb „Wir bauen eine Schanze“.

 Von der Modellschanze zu Hause zur Skiflugschanze in Oberstdorf: Jan und Miriam Herder, mit den Söhne Jonas und Leon.

Von der Modellschanze zu Hause zur Skiflugschanze in Oberstdorf: Jan und Miriam Herder, mit den Söhne Jonas und Leon.

Foto: Frank Faber

Mit 100 Kilometern pro Stunde werden die Athleten die Schanze hinunterrasen und deutlich mehr als 200 Meter weit fliegen. An diesem Wochenende weilt die wintersportbegeisterte Familie Herder an der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf und beobachtet aus der Nähe, wenn die besten Skiflieger um den Weltmeistertitel wie Adler durch die Lüfte segeln. Das Wochenende mit sportlichen Höchstleistungen und purem Nervenkitzel haben sie beim ARD-Wettbewerb „Wir bauen eine Schanze“ gewonnen.

„Es war reiner Zufall, weil ich meinen Söhnen zu Weihnachten eine kleine Skisprungschanze – die Gonnesweiler Hammelsbergschanze – gebaut habe“, berichtet Jan Herder. Um zu erfahren, wann das Skispringen der Vierschanzentournee beginnt, habe er die ARD-Sportschau eingeschaltet. „Ob klein, groß, aus Holz oder süß — bauen sie eine Schanze und senden sie ein Video ein“, hat in der Sendung der ARD-Skisprung-Experte Dieter Thoma mit Moderator Matthias Opdenhövel die Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb „Wir bauen eine Schanze“ vorgestellt.

Die Herders waren sofort dabei. Und ihre Ausgangsposition hätte nicht besser sein können. „Draußen lag Schnee, es hat geschneit und ich konnte noch zusätzlich eine kleine Naturschanze bauen“, erklärt er. Sein fünfjähriger Sohn Leon, der seit Jahren schon Ski fährt, schnallt sich dann die Bretter an und hüpft wie der deutsche Weltklasse-Skispringer Richard Freitag über den Schanzentisch. Die Landung im Telemark-Stil passt und im sicheren Gefühl, einen guten Sprung geliefert zu haben, winkt Leon wie die Großen dem Publikum zu. Mama Miriam hat alles mitgefilmt, das Rohmaterial wird geschnitten und mit Musik unterlegt. Die Moderation im Video übernimmt Leon. „Hallo, ich bin der Leon und fünf Jahre alt. Das ist mein Bruder Jonas, der ist zwei Jahre alt, und das ist unsere Skisprungschanze“, sagt er und lässt einen Miniskispringer die Hammelsbergschanze hinunter auf das schneeähnliche weiße Filztuch in der Auslaufzone springen.

„Wir haben uns dann weiter nichts gedacht und das Video eingesandt“, so Miriam Herder. Erste Wettbewerbsfilmchen sind da bereits auf der Internetseite der ARD-Sportschau zu bestaunen. „Weil wir bei der Bekanntgabe der Gewinner nicht daheim waren, haben wir die Sportschau aufgenommen“, erzählt sie. Aber Leon, der bei seiner Oma war, saß gespannt vor dem Fernsehschirm. „Die Gewinner sind die zwei kleinen Brüder Leon und Jonas, die mit ihren Eltern zur Skiflug-WM in Oberstdorf eingeladen werden. Inklusive Übernachtung. Viel Spaß!“, hat dann ARD-Experte Thoma vermeldet. Jubelnd teilt Sohnemann sofort seinen Eltern via Telefon mit: „Mama, Papa wir haben gewonnen“.

 Leon springt gekonnt über die Schanze.

Leon springt gekonnt über die Schanze.

Foto: Miriam Herder

Viele seien dem Aufruf „Wir bauen eine Schanze“ gefolgt, so Thoma, und hätten viele tolle Videos eingesendet. Warum die Hammelsbergschanze aus dem Bostalseeort Gonnesweiler ganz vorne gelandet ist, begründet der ehemalige Skiflug-Weltmeister und TV-Experte: „Die Schanze ist altersgemäß dargestellt. Im Video wurde mit der zweiten Schanze die Verbindung zwischen Theorie und Praxis hergestellt und der Sport von drinnen nach draußen geholt.“ Die Freude im Hause Herder war riesengroß. „Wir stolz auf dem Weg und das nötige Glück gehabt zu haben“, meint Miriam Herder. Nun werden die Wintersportsachen gepackt und es geht zunächst zur Skiflug-Weltmeisterschaft an die Schanze nach Oberstdorf. „So etwas mit der Familie live erleben zu können, das ist schon etwas völlig Außergewöhnliches“, meint Jan Herder. Gemeinsam werden sie mit den Eltern und Angehörigen der Skispringer in einem extra VIP-Bereich das Training und die Entscheidungen im Einzel- und Teamwettbewerb mitverfolgen können. Danach wird die Familie dann selbst aktiv und fährt zum Skilaufen an den Wilden Kaiser ins Tiroler Land weiter.

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