Gemeinderat Golfer und Naturschutz unter einem Hut?

Nohfelden · Der Eisener Golfplatzes soll von neun auf 27 Loch erweitert werden. Dies erweist sich als kompliziertes Unterfangen.

 Golfplatz und Natur – darin sieht Gottfried Hares keinen Widerspruch.

Golfplatz und Natur – darin sieht Gottfried Hares keinen Widerspruch.

Foto: Hugo Kern

Noch nie habe sie so viel untersucht wie bei diesem Projekt, nicht einmal als es um Windkraftanlagen ging. Birgit Trautmann vom Ingenieur-Büro Neuland in Bosen, stellte gemeinsam mit Hugo Kern vom Büro Kernplan während der jüngsten Nohfelder Gemeinderatssitzung den Stand der Dinge in Sachen Golfplatz Eisen vor. Dieser soll von neun auf 27 Loch erweitert werden.

„Und wir haben alles untersucht, was man untersuchen kann.“ Und Kern fügt hinzu: „Ich habe noch nie so viele Entwürfe für ein Projekt gesehen.“  Es  sei „kompliziert und anspruchsvoll“. Auch Trautmann spricht von „keinem einfachen Projekt“. Kein Wunder, dass das Verfahren bereits seit 2014 läuft.  Das Problem dabei: Der Golfplatz in Eisen ist umringt von Naturschutzgebieten und vom Nationalpark Hunsrück-Hochwald.  Daher seien die Flächen auf sämtliche  bedeutsamen Vögel, auf Fledermäuse, Schmetterlnge, Amphibien, Libellen und die Wildkatze untersucht worden. Jetzt ging es um die Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit. Zahlreiche Bedenken und Anregungen waren eingegangen. Dabei ging es unter anderem um die Angst, der Rotmilan könnte sich nach der Rodung in dem Gebiet niederlassen und dabei die Windkraftanlagen beeinträchtigen.   Auch die Ausgleichsmaßnahmen für den Wald waren Thema. „Wir haben dann Flächen in Wolfersweiler und bei Wiebelskirchen gefunden“, sagt Trautmann. „Alle Probleme sind ausgeräumt“, geht Kern davon aus, dass bei der nun folgenden erneuten Offenlegung keine größeren Bedenken mehr kommen können.  Und auch Trautmann sagt: „Das Projekt ist aus unserer Sicht machbar und vertretbar.“ So stimmte denn auch der Gemeinderat, gegen den Willen der UBNN und bei Enthaltung der Linken,  dem aktuellen Stand zu.  Jetzt beginnt das zweite förmliche Auslegungsverfahren. Träger öffentlicher Belange werden noch einmal angeschrieben. In Anbetracht der Masse der Informationen scherzt Kern: „Wenn die 80 Stellen, an die wir die Pläne schicken, alles lesen, dann legen wir alle Behörden im Saarland für vier Wochen lahm.“

 Die Schläger stehen bereit am Golfplatz in Eisen.

Die Schläger stehen bereit am Golfplatz in Eisen.

Foto: Hugo Kern/Dipl.-Ing. Hugo Kern, Dipl.-Ing. Hugo Kern

„Sobald die Genehmigungen vorliegen, können wir loslegen“, beschreibt Gottfried Hares, Investor und gleichzeitig Präsident des Golfclubs Bostalsee, den weiteren Zeitplan.  Und er fügt hinzu: „Wir wollen möglichst noch in diesem Jahr beginnen.“ Vor dem Wintereinbruch sollen  einige Golfbahnen eingesät sein.  Wenn alles nach Plan läuft und auch das Wetter mitspielt, dann soll der 27-Loch-Golfplatz im zweiten Halbjahr 2019 eingeweiht werden. In Anbetracht der vielen Untersuchungen seit nunmehr vier Jahren sagt Hares: „Ein Golfplatz steht nicht im Gegensatz zur Natur, im Gegenteil.“ Er sieht in einem Golfplatz ein Naturreservat. Es gebe viele Vögel, die dort nisteten. Und Hares weiter: „Es gibt Spielbahnen, die werden genutzt, aber links und rechts passiert nichts.“ Daher könne sich die Natur entfalten.

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