Gleich drei Stücke an einem Abend

Gonnesweiler · Mit den Einaktern „Wehe, wenn's ein Junge wird“, „Eine Frau muss her“ und „Kindtaufe“ haben die Theaterfreunde ihre Feuertaufe bestanden. Der Bezug zum Dorfleben sorgte für besondere Würze.

 Mit gleich drei Einaktern haben die Theaterfreunde Gonnesweiler für viele Lacher im Publikum gesorgt. Foto: Erich Brücker

Mit gleich drei Einaktern haben die Theaterfreunde Gonnesweiler für viele Lacher im Publikum gesorgt. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Vorhang auf für die Gonnesweiler Theaterfreunde. Die Vereinsgründung erfolgte am 3. Oktober, einem deutschlandweit historischen Datum. Etwa 40 Laienschauspieler zwischen zehn und 60 Jahren hatten sich zu einem Verein zusammengeschlossen, um einerseits ihrem Hobby zu frönen, aber auch um der Dorfbevölkerung etwas Abwechslung zu bieten. Ein sicherlich ebenso historisches Datum war für die Theaterspieler zuletzt der Tag, an dem es gleich drei Aufführungen gab.

Zuvor hieß es wochenlang: Stücke aussuchen, Rollen verteilen, Bühnenbild bauen, Plakate entwerfen, weitere Organisationsarbeit erledigen und proben, proben, proben. Mit zahlreichen Vorhängen und lautstarkem Beifall bedankte sich das Publikum bei den originellen Laien, die in auf den Leib geschriebene Rollen geschlüpft waren, für eine kurzweilige Unterhaltung. Dabei bewiesen die Akteure viel Talent.

In einzelnen Szenen der drei Einakter wurde immer wieder auf Personen und Handlungen aus dem Dorf Bezug genommen, was für Lacher im Publikum sorgte. {rahkv} "Wehe, wenn's ein Junge wird" lautete das erste Stück. Molly, die Kellnerin in der Gastwirtschaft Schwarzhof, ist zwar tüchtig, aber doch sehr leichtlebig. Nun erwartet sie ein Kind, doch eine düstere Vorahnung überschattet das freudige Ereignis. Das versetzt nicht nur Wirt Otto, sondern auch die weiteren Stammtischbrüder in Panik, weil jeder Grund genug hat, sich für den werdenden Vater zu halten. Schließlich wird es ein Junge.

Doch das Ereignis nimmt eine unverhoffte Wendung, denn die Stammtischbrüder kommen trotz allerlei Prahlerei und Panik ungeschoren davon. Nicht jedoch der arme Vinzenz, den niemand auf der Rechnung hatte und der sich als Vater herausstellt. {rahkv} Im zweiten Stück "Eine Frau muss her" witterte Egon die Chance seines Lebens, denn er soll das renommierte Lokal der schwerreichen Erbtante Adele übernehmen, aber nur zusammen mit seiner Ehefrau Wilma. Eine wahre Goldgrube. Leider ist ihm gerade seine eifersüchtige Frau Wilma weggelaufen. In höchster Not, denn Tante Adele hat ihren Besuch angekündigt, muss einer seiner Skatbrüder in deren Rolle schlüpfen und die glückliche Ehefrau und spätere Wirtin spielen.

Der Plan wäre vielleicht sogar aufgegangen, wenn nicht unverhofft die Ehefrau aufgetaucht wäre. Angefeuert durch die Aussicht auf viel Freibier und kostenlose Aufenthalte, gelingt es den Skatbrüdern mit einigen Verwicklungen doch noch, Tante Adele zur Übereignung des Lokals zu überreden. {rahkv} Mit der "Kindtaufe" setzten die Theaterspieler den Höhepunkt. Die Taufgesellschaft, bestehend aus Mitgliedern einer etwas unkonventionellen Familie, zieht in das nächste Dorf, um das Kind von seiner Erbsünde zu befreien. Sie nutzen einen Regenschauer aus, um sich in die umliegenden Gasthäuser abzusetzen. Sturzbesoffen, mit vielen Ausreden im Gepäck, aber guter Laune kehren die Familienmitglieder allmählich zurück. Aber wo ist das Kind? Nach einigen Verwirrungen wird es schließlich zurückgebracht. Es war in einer der Kneipen vergessen worden.

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AUF EINEN BLICKMitwirkende: Andreas Funkhauser, Christiane Müller, Sven Dammers, Klaus Mühlböck, Lothar Lunig, Tanja Jung, Bernd Mei, Dunja Amberger, Jan Dammers, Yvonne Ames, Nadine Falkenhorst, Jens Kühne, Jasmin Schmidt, Yvonne Dammers; Bühnenbauer: Detlef Jung, Michael Paulus, Marco Ames, Christian Falkenhorst; Moderator: Christian Pfaff. eb

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