Gesichter unserer Gesellschaft
Bildstock · Im historischen Rechtsschutzsaal ist jetzt eine Ausstellung mit Fotografien von Pasquale D'Angiolillo eröffnet worden. Die Bilder zeigen im Saarland lebende Menschen mit Migrationshintergrund. Dabei zeigt der Fotograf aus Bildstock verschiedene Lebenssituationen: Arbeitswelten, Religion, Sport oder einfach das tägliche Leben.
Als Saarländer mit italienischem Pass und luxemburgischer Ehefrau überschneiden sich bei D'Angiolillo die Sichtweisen. In seinen Bildern versucht er, den Migranten ein Gesicht zu geben und stellt die Frage: Wie sähe die Gesellschaft im Saarland aus, wenn keiner von ihnen gekommen wäre? Aktuell sind rund 30 seiner Schwarz-Weiß-Fotografien nun im Rechtschutzsaal in Bildstock zu sehen. Es geht um im Saarland lebende Menschen mit Migrationshintergrund und ihre Lebenssituation.
Der Fotograf wurde 1974 als Kind italienischer Einwanderer in Dudweiler geboren. Nach dem Fachabitur absolvierte er eine Fotografenlehre bei Foto Winkler in Saarbrücken und Procolor in St. Wendel, die er als Landesbester abschloss. Direkt im Anschluss erwarb er in München seinen Meisterbrief. D'Angiolillo arbeitet seit vielen Jahren als freier Fotograf, heute vor allem für den SR und die Arbeitskammer. Außerdem war er viele Jahre Lehrbeauftragter an der Hochschule für Bildende Künste Saar.
Bürgermeister Rolf Schultheis eröffnete mit herzlichen Worten die Ausstellung in seiner Eigenschaft als Hausherr - er ist Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Rechtsschutzsaal. Zu den Gästen zählte auch Ikbal Berber, ehemalige Landtagsabgeordnete und Sprecherin des Saarbrücker Integrationsbeirates. Sie machte klar, welch hohen Anteil Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung haben. Und stellte die Erfolge der Einwanderer heraus, die aus Fleiß und Strebsamkeit entstanden. Anerkennung und Respekt sollte man dieser Leistung zollen. Insgesamt habe die Gesellschaft durch die Zuwanderung eine Stärkung und Bereicherung erfahren, in weiten Bereichen entwickelte sich eine große Solidarität mit den neuen Bürgerinnen und Bürgern.
Die Ausstellung der rund 30 Schwarz-Weiß-Fotografien ist bis Ostern im Rechtsschutzsaal (Hofstraße 49) zu sehen. Die Ausstellung wurde der Stiftung Rechtsschutzsaal von der Arbeitskammer zur Verfügung gestellt.