Projekt Geschafft: Schüler starten Zirkuskarriere

St. Wendel · An diesem Samstag wird es ernst: 84 Wingertschüler präsentieren sich als Artisten und Clowns in der Zirkusmanege.

 Beim Zirkus-Projekt Zappzarap präsentieren diese Schüler ihre Fähigkeiten in Sachen Akrobatik.

Beim Zirkus-Projekt Zappzarap präsentieren diese Schüler ihre Fähigkeiten in Sachen Akrobatik.

Foto: Frank Faber

Hereinspaziert! Drei Tage haben sich die Wingertschüler aus St. Wendel zu Clowns, Akrobaten und Artisten fortgebildet, haben Kunststücke einstudiert, mit dem Feuer gespielt und mit Fackeln jongliert. An diesem Samstag feiert die Wingertschule gemeinsam mit dem wandernden pädagogischen Schulzirkus Zappzarap ihr Schulfest am Schulgebäude und auf dem Sportplatz in Alsfassen. Dazu stehen um 10.30 und 13 Uhr zwei Zirkusvorstellungen auf dem Programm.

„Es ist beeindruckend, was die Kinder in der kurzen Zeit gelernt und was die Zirkuspädagogen geleistet haben“, freute sich Thomas Fey, der Leiter der Wingertschule, bei der Generalprobe. Die Schüler hätten neben der Grenzerfahrung zusätzlich soziale Erfahrungen sammeln können. „Die Arbeit mit einer Förderschule hat einen anderen Charakter, als bei einer Grundschule“, erklärt Ivo Lindemann vom Zirkus Zappzarap aus Leverkusen. Angeboten habe man den 84 Schülern eine Mischung aus Bewegung, Abenteuer, Spaß, Mut und Magie, die sich für Kinder mit Beeinträchtigungen jeglicher Art eignen. „Alle haben es sehr gut aufgenommen und für ihre Leistung die Anerkennung zu bekommen, ist für alle die eigentliche Erfahrung“, meint Lindemann.

Kreuz und quer sind die Schüler für die Auftritte als Artist oder Clown in acht Gruppen verteilt worden. „Sinn und Zweck war, dass wir bewusst auf eine klasseninterne Einteilung verzichten wollten“, sagt Schulleiter Fey. Zunächst musste noch das Lehrpersonal in die Manege. „Von den Schülern hat jeder unterschiedliche Talente, die bei dem Zirkusprojekt ausprobiert werden können. Jeder kann sich den Applaus für seine Leistung abholen. So können die Kinder Schule anders erleben“, ist Lindemann vom Lerneffekt überzeugt.

Alter, Herkunft, Geschlecht seien in der Manege irrelevant, und nur im Team, könne eine Show vor Publikum funktionieren. Vor der Generalprobe am Freitag stieg beim jugendlichen Zirkuspersonal das Lampenfieber. Der Einzug in die Manege war der Auftakt für 90 Minuten voller Staunen, Spannung und Spaß. Als erste Gruppe musste die Akrobatenriege mitten im Rampenlicht ihre Nummer zeigen. Die Hebefiguren passten, mit Applaus verabschiedete das Publikum die Akteure und die Mischung der Gags und Kunststücke sorgte durchgehend für gute Laune auf der Tribüne.

Hoch flogen anschließend die Diabolos der Jongleure. Scheinwerferlicht aus. Drei Jungs drehten in der abgedunkelten Manege brennende Fackelstangen um ihren Körper herum. In Schieflage drehten die BMX-Zweiradakrobaten ihre Runden, drei weitere Fahrgäste sprangen noch aufs Rad. Zum Abschluss der Probe präsentierten die Trapezartisten in luftiger Höhe ihre Show. „Die Schüler sind alle engagiert bei der Sache, auf die Nachhaltigkeit des Projekts bin ich gespannt“, meint der Schulleiter. Das Motto des Zirkus „Kannst Du nicht - war gestern“ haben die Wingertschüler verinnerlicht. Zwei Aufführungen gibt es an diesem Samstag im rot-blauen Zirkuszelt auf dem Sportplatz in Alsfassen zu bestaunen.

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