Gemeinderat Gemeinderat stimmt Hotelbau zu

Nohfelden · Einige Anwohner sind verärgert. Sie wollen nicht, dass solch ein großer Komplex in Neunkirchen/Nahe entsteht.

 Blick auf das Gelände in Neunkirchen/Nahe, auf dem das Hotel Seestern entstehen soll.

Blick auf das Gelände in Neunkirchen/Nahe, auf dem das Hotel Seestern entstehen soll.

Foto: Sarah Konrad

„Wenn der Rat heute Abend zustimmt, werde ich klagen, dann muss ich klagen.“ Robert Mörsdorf aus Neunkirchen/Nahe hat vor der Sitzung am Donnerstagabend im Nohfelder Rathaus schon vermutet, dass der Wille des Gemeinderates ein anderer ist als der des Ortsrates. Und er sollte Recht behalten. Die Gemeinderatsmitglieder segnen mehrheitlich den Bebauungsplan für das neue Hotel in Neunkirchen/Nahe, das Investor Joachim Clemens bauen will, ab. Das ist Mörsdorf sowie anderen Anliegern ein Dorn im Auge (wir berichteten).

Welche Bedenken die Anlieger haben, das fasst Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU) zusammen.  Im Januar und Februar haben die Pläne öffentlich ausgelegen, zwei Stellungnahmen seien von Privatleuten eingegangen.  Sie befürchten in erster Linie Verkehrsprobleme in der doch sehr kleinen Straße Am Schöffenhof. Zum einen wegen des Lieferverkehrs, zum anderen wegen der Autos, die direkt vor dem Cafe, das ebenfalls im Erdgeschoss des Hotels geplant ist, parken wollen, um schnell Brot und Kuchen zu kaufen.  Zu Engpässen könnte es nach Ansicht der Anlieger auch kommen, wenn Hotelgäste direkt vor dem Haupteingang halten, um ihr Gepäck auszuladen. Nach Angaben Veits habe der Investor versichert, dass gegenüber auf dem Parkplatz des Hotesl im vorderen Bereich Kurzzeit-Plätze angelegt würden, wo eincheckende Gäste halten sollten. Ein weiterer Kritikpunkt: Der große Klotz, wie die Anlieger meinen, passe nicht ins Ortsbild, werde dieses stark verändern. Aus diesem Grund seien die Pläne geändert worden, so Veit. Die beiden oberen Geschosse würden jeweils um vier Meter zurückgesetzt, so dass ein terrassenartiger Bau entstehe. „Der Blick aufs Hotel ist dadaurch optisch gefälliger“, so Veit. Der Investor habe es akzeptiert, obwohl dadurch sechs Zimmer verloren gingen.

 Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU).

Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU).

Foto: Bonenberger & Klos

Die Diskussion im Rat hielt sich in Grenzen. Allerdings sagte Edgar Lorscheider von der UBNN bereits  zu Beginn der Debatte: „Wir haben uns schon in den Ausschüssen gegen diese Maßnahme ausgesprochen, und werden auch jetzt nicht zustimmen.“  Und auch nach den Ausführungen des Bürgermeisters zeigte er sich skeptisch. Er bezweifelt, dass sich der Investor an Pläne und Vorgaben hält.  Andreas Veit wies darauf hin, dass das alles vertraglich fixiert werde. Und: „Es wird ganz genau hingeschaut, ob man sich an Verträge hält oder nicht.“ Das ist Robert Mörsdorf egal. Er möchte nicht, dass ihm seine Sicht zugebaut wird. Und er möchte kein Verkehrschaos in der Straße, in der er lebt. Daher wird er gegen den Beschluss klagen.

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