Kreative Ideen gefragt „Bühne frei in. . .“ Nohfelden

Nohfelden · Kommune ruft Kunst- und Kulturreihe ins Leben. Alle Orte der Gemeinde sollen mitmachen. Auftakt in Wolfersweiler.

 Ihm obliegt es, die Veranstaltungsreihe „Bühne frei in...“ Wolfersweiler zu eröffnen. Daniel Dakuna. Das Foto zeigt den „Beifahrer“ beim Trampen auf seiner Reise durch Südafrika.

Ihm obliegt es, die Veranstaltungsreihe „Bühne frei in...“ Wolfersweiler zu eröffnen. Daniel Dakuna. Das Foto zeigt den „Beifahrer“ beim Trampen auf seiner Reise durch Südafrika.

Foto: Daniel Klesen

„Die entsprechenden E-Mails sind heute Morgen rausgegangen“, berichtet Caitlin Strange. Empfänger der Mails waren die Ortsvorsteher der Dörfer in der Gemeinde Nohfelden. Der Inhalt war „Bühne frei in...“. So lautet der Name einer neuen Kultur- und Konzertreihe, die die Gemeinde Nohfelden in diesem Jahr erstmals ins Leben ruft. In Gemeinschaft mit den Ortsteilen, so sie denn an dem Konzept interessiert sind.

Den Anstoß zum Gemeinschaftsformat kam aus Wolfersweiler: „Der Wolfersweiler Ortsvorsteher Eckhard Heylmann ist vor ein paar Wochen auf uns zu gekommen und hat den Wunsch geäußert, ob man denn nicht die neu gestaltete Mehrzweckhalle in Wolfersweiler bespielen könnte.“ Diese wurde in der jüngeren Vergangenheit umfangreich modernisiert. Und nun soll sie mit Leben gefüllt werden, sprich: Veranstaltungen. Um es kurz zu machen: Die bei der Nohfelder Gemeindeverwaltung angesiedelte Stabsstelle Tourismus/Kultur/Öffentlichkeitsarbeit engagierte den Beifahrer, der am 24. April (ab 18 Uhr) dem Publikum in Wolfersweiler Anekdoten aus seiner Zeit als Weltreisender erzählt. Daniel Dakuna, so nennt sich der als Daniel Klesen geborene Weitgereiste inzwischen, ist rund 55 000 Kilometer durch die Welt gereist. Per Anhalter. So kam er mit Hilfe von 452 Mitfahrgelegenheiten durch 42 Länder. Dabei hat er viel erlebt und daher viel zu erzählen.

Jedenfalls haben sich die Drei von der Stabsstelle – das sind Caitlin Strange, Nadja Schmidt und Sören Molter –, als der Vortrag eingetütet war, gefragt: „Warum nutzen wir diese Gelegenheit eigentlich nicht als Auftakt für eine kulturelle Reihe, mit der wir in die Fläche gehen?“, berichtet Strange bei einem Besuch im Büro der Stabsstelle, die ihren Sitz im selben Haus wie das Museum für Mode und Tracht hat. „Die Idee war, dass im Prinzip jeder Ort in der Gemeinde, und zwar unabhängig von der geografischen Lage, die Möglichkeit haben soll, kulturell etwas anbieten zu können.“ Zwar ist Nohfelden ja eh nicht gerade kulturelle Diaspora, „aber man muss ehrlicherweise schon sagen, dass die Ortschaften rund um den See eher von Kulturveranstaltung profitieren“, gesteht Strange. „Das war auch mit ein Grund, dass wir gesagt haben: Wir wollen wirklich jedem Ort die Möglichkeit geben, kulturell etwas anzugehen.“

Das Veranstaltungsformat ist so angedacht, „dass die Orte auf uns zukommen können und wir unterstützen seitens der Gemeinde bei der Auswahl der Künstler, bei der Werbung, beim Ticketverkauf und durchaus auch bei der Finanzierung. Damit die Hürde, die sonst ein kleinerer Ort hätte, um so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, nicht mehr ganz so hoch ist“. Denn eine solche Veranstaltung zu organisieren, sei schon ein großer Aufwand – und ein Risiko. „Und wenn man weiß, die Gemeinde unterstützt uns, dann macht man vielleicht doch etwas in dieser Richtung, was man sonst vielleicht nicht als Gemeinschaftsveranstaltung gemacht hätte.“

Die Wahl des Veranstaltungsortes obliegt dem jeweiligen Ortsteil, traditionelle Veranstaltungsflächen sind  Mehrzweckhallen, Pfarrheime und sonstige Gemeinschaftsräume. „Gerne können bei diesem Format aber auch ungewöhnliche Orte bespielt werden, etwa eine Wiese mit Blick ins Grüne, alte Scheunen, private Gärten und so etwas in der Art. Wir sind da sehr flexibel und in keiner Weise beschränkt oder limitiert.“ Allerdings müsse dabei immer den Brandschutz-Auflagen und dergleichen Rechnung getragen werden. Das soll Sache der Orte sein. Ebenso Aufbau, Bestuhlung, Reinigung, gegebenenfalls Catering und die Organisation am Abend selbst. Also Einlass, Garderobe, Ausschank und Künstlerbetreuung.

Ein interessantes Ambiente erfordert unter Umständen auch ungewöhnliche Auftritte: Um den passenden Künstler zu finden, bietet die Gemeinde Hilfestellung bei der Suche, Auswahl und Ansprache. Auch eine Co-Finanzierung ist möglich – innerhalb einer festgelegten Größenordnung, wobei Strange da jetzt keine fixe Zahl nennen will. Möglich macht dies unter anderem die neue Tourismus-Abgabe, die die Kommune kürzlich eingeführt hat.

Vereine, Kulturschaffende oder Kunstliebhaber können nun, wenn sie eine Idee haben, sich mit dieser an ihren Ortsvorsteher wenden, der dann das weitere Vorgehen mit der Kommune abstimmt. „Wir wollen, dass es über die Ortsräte und Ortsvorsteher geht“, erklärt Strange. Gemeinsam mit ihren Kollegen Sören Molter und Nadja Schmidt ist Strange nun schon ganz gespannt, mit welchen Ideen die Orte auf die Stabsstelle zukommen. „Wir hoffen auf viele kreative Ideen, und dass sich diese Kleinkunstreihe in der Gemeinde etablieren kann.“

Weitere Infos gibt es bei der Stabsstelle Tourismus/Kultur/Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Nohfelden unter der Telefonnummer (0 68 52) 88 51 04.

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