Geflügelzüchter fürchten neuen Skandal

Lebach · Den saarländischen Geflügelzüchtern machen umfangreiche gesetzliche Regelungen zu schaffen. Zudem fürchten sie einen neuen Lebensmittelskandal oder den Ausbruch der Geflügelpest.

Rund 20 Züchter blickten jetzt beim Jahrestreffen des Verbands der Geflügelhalter in Lebach skeptisch in die Zukunft.

"Lebensmittel sind nichts mehr wert", sagte die erste Vorsitzende Sieglinde Krämer, "in Discountern wie Aldi und Lidl bekommen sie zehn Eier für 99 Cent." Die Haltung der Hühner in kleinen und mittleren Saar-Betrieben sei relativ teuer, während in den Geschäften die Eier zu Schleuderpreisen angeboten würden.

Ob bei der inzwischen verbotenen Käfighaltung, der bald verbotenen Kleingruppenhaltung oder bei der witterungsbedingten Innenhaltung von Freilandhühnern - an vielen Stellen herrsche bei den Züchtern Unsicherheit, wann welche Gesetze oder Erlasse kommen und wie sie greifen. Auch sei bei einer Vielzahl an Regelungen unklar, wie diese umzusetzen seien, sagte Geschäftsführer Klaus-Peter Linn. Im Ausland werde vielfach noch mit Käfighaltung gearbeitet - obwohl diese bereits seit 2012 von der EU verboten sei, sagte Krämer. Die so günstig produzierten Eier würden in großen Mengen nach Deutschland importiert und in der Industrie zur Herstellung von Nudeln oder Fertig-Produkten genutzt, ohne für den Verbraucher auf den Verpackungen kenntlich zu sein.

Bei den Wahlen wurde der bisherige Vorstand ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt: Sieglinde Krämer als Vorsitzende und Markus Joseph als Stellvertreter; Beisitzer wurden Gerd Lorson, Martin Presser, Walter Kany und Franz Krämer.

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