Gedränge um die aussichtsreichen Plätze

Neunkirchen/St. Wendel. Oskar Lafontaine machte sich für Barbara Spaniol stark: "Ich empfehle sie für Platz 1, weil sie im Landtag gute Arbeit geleistet und den Kopf für uns hingehalten hat." Die von den Grünen zur Linken gewechselte Homburgerin stand zur Wahl, als die jüngste saarländische Partei ihre Mitglieder aus den Kreisen Neunkirchen, Saarpfalz und St

Neunkirchen/St. Wendel. Oskar Lafontaine machte sich für Barbara Spaniol stark: "Ich empfehle sie für Platz 1, weil sie im Landtag gute Arbeit geleistet und den Kopf für uns hingehalten hat." Die von den Grünen zur Linken gewechselte Homburgerin stand zur Wahl, als die jüngste saarländische Partei ihre Mitglieder aus den Kreisen Neunkirchen, Saarpfalz und St. Wendel am Sonntag im Neunkircher Bürgerhaus versammelte, um die Landtagsliste für den Wahlkreis Saar-Ost aufzustellen.Exakt 300 der 372 Stimmberechtigen im Saal folgten Lafontaines Empfehlung und kürten Barbara Spaniol zur Spitzenkandidatin, 54 stimmten mit Nein. Während die Landtagsabgeordnete konkurrenzlos war, gab es um die - je nach Wahlergebnis - aussichtsreichen Plätze bis vier Gedränge. Um Rang 2 schafften es die Neunkircher Kreisgeschäftsführerin der Linken, Andrea Küntzer, und der Ottweiler Behindertenbeauftragte Ralf Georgi (Foto: SZ) in die Stichwahl. Sie ließen Dieter Schmidt (Eppelborn) knapp und Jörg Dammann (St. Wendel) klar hinter sich. Beim Stichentscheid hatte Georgi über 20 Stimmen Vorsprung. Beim Rennen um Platz 3 hatte Küntzer erneut das Nachsehen: Sie unterlag in der Stichwahl gegen Heike Kugler (St. Wendel). Um Platz 4 schafften es von sechs Bewerbern Landesgeschäftsführerin Pia Döring (Ottweiler) und Dieter Kräuter (Foto: hi) ins "Finale". Hier hatte der Vize-Kreisvorsitzende Kräuter aus Spiesen-Elversberg die Nase vorn. Döring kam auf Platz 5 zum Zug.So war ohne strenges Reglement der Wunsch der Parteispitze erfüllt: Auf den ersten drei Plätzen steht je ein Vertreter aus den drei Kreisen und die Auflage der Satzung (zwei Frauen unter den ersten drei) ist ebenfalls erfüllt. Juristische Fallstricke wurden auch bei den Wahlgängen vermieden. Durch den Schaden der Saarbrücker Genossen, wo die Aufstellung der Stadtratsliste wiederholt werden muss, war man in Neunkirchen klug geworden: Um Geheimhaltung zu gewährleisten, waren Wahlkabinen aufgestellt, die Einsammel-Urnen waren "wasserdicht". "Faltet eure Stimmzettel", appellierte Lafontaine, "wir haben genug Neurotiker, die Schiedskommissionen und Gerichte anrufen." Der Chef der Bundespartei und Bundestagsfraktion hatte zu Beginn eine flammende Rede für eine gerechtere Politik und einen Regierungswechsel im Saarland gehalten.

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