Geburtsstunde der Neunkircher Hüttenindustrie

Sinnerthal. Dieser kleine, etwa 600 Einwohner zählende Stadtteil, liegt etwas am Rande. In der Geschichte Neunkirchens aber steckt er mitten drin, lieber Neu-Neunkircher. Denn wenn Du die Geschichte der ehemaligen Hütten- und Grubenstadt liest, wirst Du zu Beginn dieser Geschichte stets den Hinweis finden: "In einem Ort, der Synderthale oder Synde hieß, wurde Eisenerz gefunden

Sinnerthal. Dieser kleine, etwa 600 Einwohner zählende Stadtteil, liegt etwas am Rande. In der Geschichte Neunkirchens aber steckt er mitten drin, lieber Neu-Neunkircher. Denn wenn Du die Geschichte der ehemaligen Hütten- und Grubenstadt liest, wirst Du zu Beginn dieser Geschichte stets den Hinweis finden: "In einem Ort, der Synderthale oder Synde hieß, wurde Eisenerz gefunden." Und mit diesem Fund schlug die Geburtsstunde der Hüttenindustrie in Neunkirchen.Schon um 1200 ist hier am Sinnerbach eine Ansiedlung erwähnt. Am Anfang soll an dieser Stelle auch eine Sägemühle gestanden haben. Ein Geheimnis herrscht um den Begriff "Schlawerie" oder auch "Schlabery", denn mit diesem Begriff ist Sinnerthal ebenfalls eng verbunden. Der eigenartige Begriff findet sich ab Mitte des 18. Jahrhunderts in den Neunkircher Annalen. Beide Orte, Sinnerthal und Schlawerie, liegen unmittelbar am Bahngelände, genauer am ehemaligen Rangierbahnhof. Hier spürte man den Pulsschlag der Stadt. Heute entsteht auf diesem Gelände ein Industriegebiet, und die Bahn donnert noch immer an Sinnerthal vorbei.Beide Ortsteile erlebten aber auch am 10. Februar 1933 die größte Katastrophe der Neunkircher Geschichte: die Gasometerexplosion. Heute sind die Wunden vernarbt und Sinnerthal liegt wohlbehütet mit der Schlawerie im Grünen. Eine Kleingartenanlage findest Du hier, lieber Neu-Neunkircher, die sehr vorbildlich gestaltet ist. Zudem kannst Du an etlichen Weihern spazieren gehen, in einer Landschaft, die die Industrie geprägt hat. Von hier wirst Du auch den Weg zu den Neunkircher Hügeln finden, zu Bergehalden, die Du, lieber Neu-Neunkirchen, auch als Aussichtspunkte nutzen kannst. Trotz der relativ kleinen Ortschaft führen die rund 600 Einwohner ein recht reges Vereinsleben.Mit dem Gipsermeister Walter Müller aber lebt in Sinnerthaler Mauern sogar ein Olympiakämpfer: 1952 vertrat er als Turner das Saarland bei den Olympischen Spielen in Helsinki und 1954 bei der WM in Rom. Der begeisterte Sinnerthaler macht auf noch eine Besonderheit aufmerksam: "Sinnerthal war viele Jahre Hochburg im Handball, im Turnen - und im Prellball sogar sieben Jahre lang in der Bundesliga vertreten." Für Walter Müller ist daher Sinnerthal nicht nur "Heimat, sondern auch Sportgemeinschaft". gm

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