Ganz wie in alten, tollen Zeiten

Neunkirchen. Dass der Name Jonny Kowa auch fünf Jahre nach dem Tod des Neunkircher Musikers noch immer eine enorme Zugkraft besitzt, zeigte sich am Samstagabend im Bürgerhaus. Unter dem Motto "Tribute to Jonny Kowa" spielten viele seiner Wegbegleiter die Originalarrangements und Eigenkompositionen Kowas, die einem Großteil des Publikums noch immer vertraut sind

Neunkirchen. Dass der Name Jonny Kowa auch fünf Jahre nach dem Tod des Neunkircher Musikers noch immer eine enorme Zugkraft besitzt, zeigte sich am Samstagabend im Bürgerhaus. Unter dem Motto "Tribute to Jonny Kowa" spielten viele seiner Wegbegleiter die Originalarrangements und Eigenkompositionen Kowas, die einem Großteil des Publikums noch immer vertraut sind. Peter Bierbrauer, Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft, würdigte die Leistung Kowas, der "die Neunkircher Musikszene wie kein zweiter geprägt hat und dessen Name am Anfang einer bis heute bestehenden, sehr vielfältigen Jazzszene steht." Als die Band dann gegen 20 Uhr die Bühne betrat und mit dem Stück "Oh Henry" den Abend eröffnete, dauerte es keine drei Takte bis der Funke auf die Zuhörer übergesprungen war. Es folgten Stücke wie "Parker", "Easy Living" und "Green Dolphin Street", während denen die Musiker Amby Schillo (Schlagzeug und Gesang), Bruno Piroth (Trompete), Stefan Engelmann (Bass), Heinrich Bach und Thomas Schirra (beide Saxophon) sowie Martin Preiser (Klavier) immer wieder für ihre Soloeinlagen mit viel Applaus bedacht wurden. "When I Fall In Love" geriet zu einem der Höhepunkte des Abends, bei dem Piroth den Gesangspart von Schillo übernahm und die Ballade mit viel Gefühl interpretierte. Das Kowa-Stück "Gisela", eine musikalische Liebeserklärung an seine gleichnamige Ehefrau, beendete den ersten Teil des Konzerts. Gisela Kowatsch, die der Veranstaltung beiwohnte, hatte noch eine schöne Überraschung mitgebracht. Kostenlos wurden während der Pause Exemplare der CD "Swinging Evergreens" des Jonny Kowa Orchesters an das Publikum verteilt. Bereits als Amby Schillo im Anschluss die allseits bekannten Stücke "The Lady Is A Tramp" und "Night And Day" ankündigte, ging ein Raunen durch den Saal. Obwohl die vor allem durch Frank Sinatra bekannt gewordenen Welthits dementsprechend gefeiert wurden, waren es aber vor allem zwei Kompositionen von Kowa selbst, die aus einem an Höhepunkten reichen Programm herausragten. Zum einen die melancholische, in poetische Worte gefasste Hommage an seine Enkelin "Nadine" aus dem Jahr 1983 und zum anderen das Abschiedslied "Lass und für heute auseinander gehen", das Kowa bereits 1962 komponiert hatte. Letzteres war die erste Zugabe, die die exzellente Band nach minutenlangem Applaus zum Besten gab, bevor sie den Abend mit Dizzy Gillespies Jazz-Standard "Night In Tunisia" beendete. "Wie hat es Dir gefallen", fragte ein Gast beim Verlassen das Saales. "Sehr gut. Es war einfach eine tolle Zeit damals", antwortete ein anderer. pra

Auf einen BlickAls die Karriere von Wolfgang Kowatsch gleich nach Kriegsende begann, waren es vor allem die Hits aus den US-Charts, die vom Publikum verlangt wurden. Die damaligen US-Besatzer gaben ihm den Künstlernamen Jonny Kowa. Die Jazz-Legende Kowa war der erste Träger der Neunkircher Bürgermedaille. pra

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