100 Jahre FV Gonnesweiler „Blau und Weiß, wie lieb ich dich“
Gonnesweiler · FV Gonnesweiler feiert am kommenden Wochenende seinen 100. Geburtstag. Auf dem Programm steht nicht nur Fußball.
„Blau und Weiß, wie lieb ich dich“ ist das offizielle Vereinslied des Fußball-Bundesliga-Rückkehrers FC Schalke 04. Doch auch am Bostalsee gibt es einen Verein, dessen Farben blau und weiß strahlen und schon ein Jahrhundert existiert.
Und das wird jetzt groß gefeiert. Von diesem Freitag, 15. Juli, bis Sonntag, 17. Juli, steigt mit coronabedingter Verspätung die 100-Jahrfeier des Fußballvereins (FV) Gonnesweiler auf dem Spielfeld und im Festzelt am Sportplatz.
„Derzeit haben wir um die 465 Mitglieder“, sagt der FV-Vorsitzende Jan Herder. Seine Vorgänger gründeten am 22. Juni 1921 im Gasthaus Thome den Verein, und „Auf der Hirtenwiese“ wurde mit einfachen Mittel ein Rasenplatz angelegt. Allerdings fand ein geregelter Spielbetrieb noch nicht statt, weil der Verein noch keinen Verbandsanschluss hatte. Im Jahre 1923 gründete Kaplan Glaesius die „Deutsche Jugendkraft“ (DJK), und der kurz zuvor entstandene Fußballverein wurde in einen Handballverein umgewandelt. Ein neuer Sportplatz wurde angelegt, aber in den Jahren 1934 bis 1938 wurden lediglich Freunschaftsspiele ausgetragen.
Zur Neugründung kam es dann 1938, der Verein wurde beim Fußballverband angemeldet. Durch Kriegsgeschehen wurde der Spielbetrieb 1942 eingestellt. Mit Gastspielern des Reichsarbeitsdienstes fanden lediglich ein paar Freundschaftsspiele statt. Nach dem Krieg wurde im Juli 1945 das erste Spiel auf dem Schachen in Nohfelden ausgetragen. Die Austragung des Spiels wurde von der französischen Besatzungsmacht überwacht. Nach dem Spiel wurde im Gasthaus Thome ein neuer Vorstand gewählt.
Das erste Spiel in Gonnesweiler fand dann am 16. September 1945 statt. In den Jahren bis 1966 feierte der FV Gonnesweiler zwei Meisterschaften (Saison 49/50 und Saison 64/65). Im Jahr 1966 wurde ein neuer Hartplatz gebaut. Als am 27. August 1966 der Turn- und Sportverein (TuS) Gonnesweiler gegründet wurde, waren die Fußballer als Sparte im Gesamtverein untergliedert. Der TuS bestand bis 1974. In diesem Jahr wurde wieder die Trennung der Sparten Fußball und Turnen beschlossen und der Fußballverein gab sich seinen ursprünglichen Namen „Blau-Weiß“ zurück. Der FV Gonnesweiler konnte in diesem Zeitraum drei weitere Meisterschaften feiern (Saison 75/76, Saison 80/81, und Saison 93/94). In der Saison 98/99 konnte nochmals eine Meisterschaft bejubelt werden.
Anschließend machte sich der demografische Wandel immer stärker, insbesondere bei den kleinen Amateurvereinen, bemerkbar. Deshalb schloss sich der FV Gonnesweiler mit dem Sportclub (SC) Bosen im Jugendbereich zusammen und bildete mehrere gemeinsame Jugend-Mannschaften. Die positiven Erfahrungen in dieser Zusammenarbeit fand ihre logische Weiterentwicklung mit der Zusammenarbeit auch im Seniorenbereich. Im Sommer 2006 wurde die Spielgemeinschaft (SG) Bostalsee gründet. Die Vereine FV Gonnesweiler und SC Bosen blieben trotzdem als eigenständige Vereine bestehen. Die Spielgemeinschaft bezog sich auf alle Fußballmannschaften, die von beiden Vereinen gemeinsam für den Spielbetrieb gemeldet wurden. 2015 ist dem Verein der Integrationspreis des Deutschen Fußballbundes (DFB) verliehen worden. Und vor einem Jahr tauschten die Fußballer den staubigen Hartplatz gegen eine neue Rasenfläche ein. „In den vielen Jahrzehnten haben sich Vereinsstruktur und der Sport ständig verändert, doch immer ist es den Verantwortlichen gelungen, sich den Gegebenheiten anzupassen“, fasst Herder, der seit Februar 2018 als Vereinschef im Amt ist, zusammen. Ein Beispiel dafür sei die Gründung unserer Turnabteilung mit Kinderturnen, Gardetanz und Fitnessgruppe der Frauen. Die Ziele des Vereins seien auch nach nun 101 Jahren stets die gleichen: Sportlicher Erfolg, gepaart mit Kameradschaft, Teamgeist und Toleranz.