„Für uns ist das Ergebnis sehr enttäuschend“

Sulzbach · „Wir haben in den letzten Jahren einiges auf den Weg gebracht, das spiegelt sich jetzt in dem Wahlergebnis wieder“, sagte Alfred Herr, Vorsitzender der CDU-Sulzbach, am Wahlsonntag. Mit einem Zuwachs von 11,1 Prozent in der Wählergunst haben die Christdemokraten ihren Vorsprung als stärkste politische Kraft in Sulzbach weiter ausgebaut.

 Nur knapp hat die CDU in Sulzbach die absolute Mehrheit verpasst. Für Bürgermeister Michael Adam (CDU) brechen im Rathaus nun noch rosigere Zeiten an. Archiv-Foto: Becker & Bredel

Nur knapp hat die CDU in Sulzbach die absolute Mehrheit verpasst. Für Bürgermeister Michael Adam (CDU) brechen im Rathaus nun noch rosigere Zeiten an. Archiv-Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

CDU-Mann Alfred Herr dankte nach getaner Tat "all unseren Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen sowie unseren Mitarbeitern für die geleistete Arbeit." Ein paar lobende Worte findet er auch für seine politischen Gegner: "Zwar gab es einige Reibereien, doch ist der Wahlkampf alles in allem recht fair verlaufen."

Zufrieden mit sich und seinem neuem Team ist auch Dieter Heckmann, Vorsitzender der Sulzbacher SPD: "Wir sind angetreten, um Sachpolitik zu betreiben und unsere Mannschaft ist nun hoch motiviert. Wir konnten einen Platz im Stadtrat hinzugewinnen, und das unter erschwerten Bedingungen." Womit er auf einige Unstimmigkeiten in der eigenen Partei kurz vor der Wahl verweist (wir berichteten).

Zum Punkt Fairness im Wahlkampf hat er jedoch eine andere Meinung als Alfred Herr. So mancher Artikel von politischen Gegnern in der Sulzbacher Umschau habe Verärgerung ausgelöst, dennoch sei man gesprächsbereit. "Zunächst muss aber erstmal Ruhe einkehren. Wir lassen uns ein größeres Zeitfenster, um Mehrheiten für vernünftige Sachpolitik zu suchen."

Etwas enttäuscht über das Wahlergebnis ist man bei den Freien Wählern. Die Partei hat einen Sitz verloren und wird künftig nur noch mit drei Kandidaten im Stadtrat vertreten sein: "Wichtig ist, dass wir in allen Ausschüssen und Aufsichtsräten weiterhin vertreten sind", erklärt Bernd Schlachter, Vorsitzender der FW und: "Wir haben gute Ideen und können auch als Minderheit viel in der Stadt bewegen." Schlachter sieht seine Partei zunächst einmal in der Oppositionsrolle. Zwar wolle man Gespräche mit allen anderen Parteien führen, doch nun gelte es, die Lage zu sondieren: "Gerade die SPD zieht mit einem ganz neuen Team in den Stadtrat, da müssen wir die Kollegen erstmal kennenlernen und uns unseren nächsten Zug gut überlegen."

Bündnis 90/Die Grünen konnten ihr Ergebnis in Sulzbach verbessern, auch wenn die Partei künftig nur mit einem Sitz im Stadtrat vertreten ist, so könnte gerade dieser manchmal das Züglein an der Waage sein. Die Vorsitzende Tina Schöpfer erklärt: "Wir freuen uns, dazugewonnen zu haben. Jetzt müssen wir in den nächsten Tagen mit den anderen Parteien Gespräche führen und unsere neuen Kollegen kennenlernen."

"Für uns ist das Ergebnis sehr enttäuschend", sagt hingegen Brunhilde Müller von der FDP. Von drei Sitzen ist nun noch einer übrig geblieben. Müller: "Ich bin zuversichtlich, dass Christoph Kleinz unsere Arbeit im Stadtrat genauso gut fortsetzt wie in den letzten Jahren, doch zunächst müssen wir uns parteiintern beraten, erst dann sehen wir weiter."

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