„Für mich ist es Therapie“

Dudweiler · Die Bilder von Margarete Riss vermitteln Mut und Hoffnung. Beim Malen folgt die Künstlerin ihrer inneren Eingebung, dabei kehrt sie aber immer wieder zu einem Motiv zurück – dem weiblichen Körper.

 Margarete Riss verwendet bei ihren Bildern warme und freundliche Farbtöne. Foto: Nadine Schneider

Margarete Riss verwendet bei ihren Bildern warme und freundliche Farbtöne. Foto: Nadine Schneider

Foto: Nadine Schneider

Eine alte Brücke, vielleicht auch ein Steg, aus altem dunklem Holz. Schon halb eingerissen, wohl auch etwas modrig, führt in helles Licht hinein. Was auf der anderen Seite liegt, ist nicht erkennbar, aber die Farben sind freundlich und lassen etwas Positives hoffen. "Das ist der Steg ins Licht", sagt die Künstlerin Margarete Riss, "das Bild ist aus einer Lebenssituation heraus entstanden, für mich bedeutet es Mut, aber andere sehen darin vielleicht auch etwas anderes."

Das Bild ist eines von vielen Werken der Ausstellung "Die Wandlung". Diese ist zurzeit im Dudweiler Bürgeramt zu sehen.

Die mittlerweile bereits 80. Ausstellung im Bürgeramt zeigt viele Gemälde von Frauen, Bilder wie "der Steg ins Licht", welche Mut oder Hoffnung vermitteln, sowie zahlreiche Lebenssituationen wie Freundschaften und Trennungen. "Meine Bilder sind alle frei", sagt Riss, "alles was ich male, kommt aus dem Gefühl heraus. Ich verfolge dabei kein bestimmtes Ziel." Deshalb habe sie auch keinen bestimmten Stil. Früher habe sie auch mal Malkurse belegt und Aquarelle gefertigt, "aber das hat mich nicht ganz glücklich gemacht, weil ich mich dabei zu sehr eingeschränkt gefühlt habe". Sie folge einfach einer inneren Eingebung und male ganz frei drauf los. "Es kommt auch mal vor das ich ein Bild einfach umdrehe und auf dem Kopf weitermale", sagt Riss, "oder das ich alte Bilder einfach übermale, weil mir die Farben nicht mehr gefallen, ich in dem Moment einfach orange lieber habe oder andere Materialien bevorzuge". Sie sei dabei in einer stetigen Entwicklung.

Nur ein Motiv kommt bei ihr immer wieder vor: "der weibliche Körper", erzählt die Malerin, "der war mir schon immer sehr wichtig. Aus dieser Formgebung komme ich auch nicht mehr heraus." Früher habe sie auch oft Schicksalsschläge, Wut, Trauer und Trennungen gemalt, aber diese negativen Empfindungen habe sie dank der Malerei überwunden. "Für mich ist es Therapie", sagt Riss, "es macht mich richtig gesund, wenn ich mich der Bildenden Kunst hingebe". Das zeige sich auch in ihren Bildern, die mit den Jahren immer bunter geworden sind und nun nichts Trauriges mehr hätten. Aber auch weiterhin haben ihre Werke alle etwas Persönliches. "Deshalb konnte ich mich auch jahrelang nicht von meinen Bildern trennen", erklärt die Malerin, "nicht nur weil sie für mich wie meine Kinder sind, sondern weil sie einfach mein Innerstes nach außen kehren".

Die Ausstellung ist noch bis Ende Juli im Dudweiler Bürgeramt zu sehen.

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