Für ein ungezwungenes Zusammenleben

Kastel · In Kastel versucht man, Jung und Alt zusammenzuführen. Die katholische Kindertagesstätte St. Raphael und der Altenpflegedienst im Alten Pfarrhaus liegen in direkter Nachbarschaft zueinander. Hier sollen sich auch künftig Generationen begegnen und ein positives Miteinander gestalten.

 Vieles wird gemeinsam unternommen, so zum Beispiel das Eierfärben vor Ostern. Foto: privat

Vieles wird gemeinsam unternommen, so zum Beispiel das Eierfärben vor Ostern. Foto: privat

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"Jung und Alt mit Herz und Hand" - so heißt die 2011 gegründete Initiative, die ein ungezwungenes Zusammenleben der Generationen ermöglichen will. Im Ortskern von Kastel befinden sich die katholische Kindertagesstätte (Kita) St. Raphael und der Pflegedienst Junker im Alten Pfarrhaus direkt gegenüber. Diese räumliche Nähe soll genutzt werden - zum Wohle von Kindern und Senioren. "Kinder fordern heraus und Herausforderung macht lebendig", erläutert Julia Hornetz von der Nonnweiler Begegnungsstätte Mehrgenerationenhaus. "Im Gegenzug profitieren die Kinder vom Erfahrungsschatz des Alters".

Rüstige Senioren

Ein weiterer Pfeiler des Konzepts bilden die "rüstigen Senioren" - ehrenamtlich tätige Ruheständler, die ihre Zeit dazu nutzen wollen, Erfahrungen für die Kinder zu gestalten. Wie Alfred Köstler; der ehemalige Jäger. Er geht mit den jungen Menschen im Wald auf Fährtensuche und erfreut sich an der Wissbegierde der Kinder. Joachim Hahn koordiniert das soziale Engagement der Freiwilligen: "Das Ziel ist es, ein zwangloses Zusammenleben der Generationen wie früher zu ermöglichen."

Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen sei dieses Projekt nicht zu stemmen. Nicole Schaal, Erzieherin in der Kita, ist sicher: "Das Miteinander wird klappen." Sie begleitete Jung und Alt schon bei gemeinsamen Aktionen, wie Faschingsfesten und erst kürzlich beim Ostereiermalen. Ihr Wunsch: "Die gegenseitigen Besuche sollen selbstverständlich werden."

Für Armin Junker ist es wichtig, dass die Kinder auch eine Beziehung zu den unliebsamen Erscheinungen des Alters gewinnen. Er ließ die alte Pfarrei behindertengerecht umbauen. Sie öffnete Ende 2012. Sie bietet Platz für 15 ältere Menschen - darunter Demenzkranke - und ist zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet. Im Gemeinschaftsraum finden sich Gegenstände, wie ein altes Radio, welche Erinnerungen wecken. An den Wänden stehen zahlreiche sakrale Figuren aus dem ehemaligen Pfarrhaus, das nach einem Brand restauriert wurde.

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