Für die Narren tut's auch ein Chip statt Schlüssel

Nalbach · Er ist jung, sportlich – leider blieb auch er erfolglos. Lebachs neuer Bürgermeister Klauspeter Brill gab sich alle Mühe, das Rathaus vor der feindlichen Übernahme zu bewahren.

Doch trotz großer Standhaftigkeit und bedeutender Worte - er konnte die Narren nicht aufhalten.

Leider musste er den Schlüssel, den er erst im August erhalten hatte, wieder abgeben. Drei Versuche startete die Garde, die Rathauswachen hielten zweimal stand. Doch als die Gardemädels zur Eroberung antraten, wurde auch die Rathauswache schwach.

Bei solch geballter Narrenschar hatte Brill auch keine Chance. Das Lebacher Prinzenpaar Michael II. und Sybille I. hatten von der Nachbar-Dynastie Steinbach Unterstützung erhalten. Prinzessin Isabelle I. und Prinz Jan I. eilten mit ihrer Garde zur Hilfe. Da gab es kein Entrinnen mehr. Brill und seine Rathausmannschaft mussten klein beigeben. Der Verwaltungschef wurde entmachtet, der Rathausschlüssel wird bis Aschermittwoch in Narrenhand bleiben. "Wir haben keinen Schlüssel mehr, wir haben nur noch einen Chip", versuchte Verwaltungschef Peter Lehnert am Donnerstagvormittag die närrischen Abordnungen aufzuhalten. Doch weder moderne Technik noch das neu eingerichtete große Nalbacher Rathaus an der Fußbachstraße boten Schutz vor Garden, Schulklassen und Bürgern. Auch die Tarnung als Maldix und Margarete vom Litermont in einer Person konnte die Angreifer nicht irritieren. Gardemädchen führten den Entmachteten schließlich in die ehemalige Turnhalle, wo die Übernahme des Nalbacher Bürokratentempels gefeiert wurde.

Das Schiff sank zwar nicht, aber der Kapitän musste es dennoch verlassen. Zu groß war die Macht der Narren. Wahrscheinlich hatte deshalb der Schmelzer Bürgermeister Armin Emanuel auch seinen Beigeordneten Wolfram Lang "als billige Vertretung" geschickt, wie die Narren lauthals erklärten. Lang verteidigte sich wacker, zeigte sich wortgewandt, hatte aber keine Chance. Ihre Hoheiten Prinzessin Christa I. und Prinz Timo I. mit Hofnarr Andreas und das Kinderprinzenpaar Elias I. und Leonie I. boten dem Kapitän ganz schön Paroli.

Ab nach Lebach, flussaufwärts die Theel, hieß es. Das gelbe Paddelboot stand schon bereit. "Du raus, wir rin, das wird wohl das Beste sinn."

Diese Devise wurde von den Narren dann in die Tat umgesetzt. Doch was die Lebacher nun mit Lang machen werden - sein Schicksal bleibt ungeklärt.

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