Für die Bewältigung des Alltags

Neunkirchen

Neunkirchen. Was fehlt Ihrer Meinung nach in Neunkirchen für ältere Mitbürger und Menschen mit Behinderungen? Was sollte verbessert werden? Diese Fragen richtete der Seniorenbeirat der Kreisstadt am Freitag in Form eines Fragebogens an die Besucher des Infotages im Neunkircher Bürgerhaus, schließlich wollen das Gremium wie auch das städtische Seniorenbüro wissen, was der Zielgruppe das tägliche Leben erleichtert. Wie überhaupt die Bewältigung des Alltags bei all den zahlreichen Ausstellern und Standbetreibern im Mittelpunkt stand.Wenn schon die körperlichen Kräfte alters- oder krankheitsbedingt nachlassen, ist es ganz wichtig, dass der Kopf noch richtig funktioniert. Beispielsweise der Bundesverband Gedächtnistraining mit seiner Repräsentantin Waltraud Eisel aus Ottweiler bietet Übungen und Programme an, um die Merkfähigkeit und die sprachliche Ausdruckskraft zu erhalten und zu fördern. "Wenn Menschen viel allein sind, leidet der Sprachschatz", weiß Waltraud Eisel. Sie bietet "Trimmpfade für graue Zellen" an, deren Bewältigung sogar noch Spaß macht. Beispiel: Welche Begriffe verbergen sich hinter den Worten Ezit, Lebie, Erfrude, Ufrenschdfat oder Älichzrtkiet, bei denen die Buchstaben durcheinandergeraten sind.Handfester kommen beispielsweise die Angebote von Orthopädie Lattrich aus Neunkirchen daher: Wer hätte gewusst, dass es durchaus kleidsame Wäsche für Damen mit Osteoporose gibt, in die diskrete Schutzpolster gegen Knochenbrüche eingelegt werden können? Hilfreich auch Geräte, mit denen Sehbehinderte wieder Bücher lesen oder Kreuzworträtsel lösen können, dazu Telefone mit bunten großen Tasten für Notruf, Arzt, Pflegedienst, Familie oder auch den Pizzaservice. Viele Dienstleister beschäftigen sich auch mit Angeboten, die ganz ohne Hilfsmittel auskommen. Da geht es um Zuwendung und direkte Hilfe. So bietet die soziale Senioren- und Behindertenbetreuung "Goldener Herbst" als Initiative des Seniorenbüros und umgesetzt von einer Beschäftigungsgesellschaft Begleitdienste an, sorgt für Unterhaltung beim Basteln oder Musizieren, macht Ausflüge und Theaterbesuche möglich. "Diese sozialen Kontakte sind sehr wichtig", weiß Wolfram Bröder um den Wert dieser menschlichen Hilfen.In Neunkirchen waren natürlich auch die Vertreter der großen Anbieter im Sozialbereich wie Caritas, Awo, ASB oder auch VdK vertreten. Der Steinbacher VdK-ler Bernd Rottmair wird nicht müde, auf die Vorteile einer Mitgliedschaft in dem größten Sozialverband Deutschlands hinzuweisen. Wie auch die anderen Info-Stände im Bürgerhaus, sei es vom Weissen Ring, der Polizei der katholischen Familienbildungsstätte, der Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft oder der NVG die besondere Situation Älterer und Behinderter im Blick haben. Schließlich wird ihr Anteil in der Bevölkerung immer größer.

Auf einen BlickVom ambulanten Hospiz St. Josef über den DocCab-Fahrservice (nicht nur zum Arzttermin), über seniorengerechtes Bauen bis hin zu Freizeit und Unterhaltung reicht das Angebot für Ältere und Behinderte in der Region. Auch für die Angehörigen gibt es allerlei Erleichterungen. Der Seniorenbeirat mit seiner Vorsitzenden Inge Lehmann und ihrem Stellvertreter Karl-Heinz Benz und das Seniorenbüro in Neunkirchen können Betroffenen helfen, sich einen Überblick zu verschaffen. Der Beirat ist erreichbar über das Seniorenbüro im Rathaus Neunkirchen, Zimmer 418a, Telefon (0 68 21) 20 21 80, E-Mail seniorenbuero@neunkirchen.de. sl

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