Fußball Freude am Fußball kennt kein Handicap

Walhausen · Die Verdienste des FC Walhausen um den Handicap-Fußball wurden jetzt belohnt. Für den Verein gab es die Sepp-Herberger-Urkunde.

 Im kommenden Jahr feiert die Integrationsmannschaft des FC Walhausen ihren zehnten Geburtstag.

Im kommenden Jahr feiert die Integrationsmannschaft des FC Walhausen ihren zehnten Geburtstag.

Foto: Frank Faber

Es staubt gewaltig auf, wenn sie auf dem Geläuf den Ball spielen. Die jungen Integrationskicker des Fußballclubs (FC) Walhausen sind wahre und unverwüstliche Hartplatzhelden. Beim Sportfest ist der Verein von der Sepp-Herberger-Stiftung für seine Verdienste im Handicap-Fußball mit einer Urkunde ausgezeichnet worden. Herausragende Beispiele aus dem inklusiven Bemühen von Fußballvereinen werden jährlich mit der Sepp-Herberger-Urkunde prämiert. „Zu einem Bundessieg hat es nicht gereicht, aber die Kinder haben hier viel Freude am Fußball“, sagt Bernd Rockstroh, Inklusionsbeauftragter der Sepp-Herberger-Stiftung mit Sitz in Hennef.

Rockstroh hat den Termin für die Übergabe der Auszeichnung am Samstag nicht ohne Grund gewählt. In Walhausen war Sportfest, und mehr als 30 Handicap-Kicker im Alter zwischen vier und 17 Jahren haben sich am Fußballspiel erfreut. „Wir haben richtig tolle Mannschaften“, schwärmt Trainer Jens Harth, der gemeinsam mit Uwe Klee die Jugendteams betreut.

Im April 2009 hat der FCW das „Experiment behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam Fußball spielen zu lassen“ gewagt. Und das mit überwältigendem Erfolg. „Es hat sich rumgesprochen, mittlerweile haben wir Spieler aus der ganzen Region“, berichtet der FCW-Vorsitzende Hermann Thome. Pünktlich zum Fußballfest hat der Verein ein weiteres Ziel erreicht. „Um den Kindern und Jugendlichen der Integrationsmannschaft die Möglichkeit zu bieten, nach dem Training zu duschen, war es dringend notwendig, die Duschanlage im Sportheim behindertengerecht umzubauen“, erklärt Vereinschef Thome. Ende April haben sich Vereinsmitglieder und weitere ehrenamtliche Helfer an die Arbeit gemacht, dass die Mädels und Jungs getrennt voneinander duschen können. „Der Boden musste ebenerdig gemacht und rutschfest neu gefliest werden. Die Türen haben wir auf das vorgeschriebene Maß verbreitert und die Duschräume mit neuen Armaturen ausgestattet“, zählt Thome auf. Dank der finanziellen Unterstützung einiger Institutionen, so der Vorsitzende, habe der Verein die Arbeiten in Eigenleistung umsetzen können. „Darauf bin ich als Vorsitzender richtig stolz. Viele helfende Hände haben mit Fleiß dazu beigetragen, dass wir in kürzester Zeit das geplante Projekt realisieren konnten“, freut sich Thome.

Doch damit nicht genug. Im Herbst kommt die Toilettenanlage an die Reihe. „Sie ist dringend sanierungsbedürftig und nicht behindertengerecht ausgerichtet“, sieht Thome Handlungsbedarf. Wenn alles planmäßig verläuft, sollen die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Draußen auf dem Hartplatz hat sich mittlerweile die Staubwolke wieder ein wenig gelegt und die Integrationskicker freuen sich auf das anstehende WM-Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft am Abend gegen Schweden. „Deutschland wird Weltmeister“, tippt Kevin, seit zwei Jahren Offensivspieler in der Integrationsmannschaft. Die hat im kommenden Jahr viel vor. „Wir feiern unseren zehnten Geburtstag und machen dazu eine große Fete“, kündigt Trainer Harth an. Und bis dahin werden die Walhauser Hartplatzhelden weiterhin intensiv trainieren.

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