Frauenverein löst sich auf

Wolfersweiler. Als Schriftführerin Monika Decker in der Vorabendmesse zum zweiten Advent in der Wolfersweiler Laurentiuskirche einen Streifzug durch die Geschichte des Katholischen Frauenvereins unternahm und dabei die Auflösung des Vereins zum Jahresende bekannt gab, beschlich die Gottesdienstbesucher Wehmut

 Noch 1999 war die Sing- und Theatergruppe des katholischen Wolferweiler Frauenvereins aktiv, hier bei dem Singspiel "Lieder aus der Spinnstube".  Foto: Verein

Noch 1999 war die Sing- und Theatergruppe des katholischen Wolferweiler Frauenvereins aktiv, hier bei dem Singspiel "Lieder aus der Spinnstube". Foto: Verein

Wolfersweiler. Als Schriftführerin Monika Decker in der Vorabendmesse zum zweiten Advent in der Wolfersweiler Laurentiuskirche einen Streifzug durch die Geschichte des Katholischen Frauenvereins unternahm und dabei die Auflösung des Vereins zum Jahresende bekannt gab, beschlich die Gottesdienstbesucher Wehmut. 47 Jahre hatte der Verein im Dorf segensreich gewirkt und sich an unzähligen Festen beteiligt. Zwei Drittel der verbliebenen 59 Mitglieder sprachen sich in geheimer Abstimmung dafür aus, den Verein nicht mehr fortbestehen zu lassen. Monika Decker sagte gegenüber der SZ: "Die fehlende christliche Bindung, die gleichfalls oft fehlende Verantwortung dem Nächsten gegenüber und das mangelnde Interesse an den überlieferten christlichen Werten bedeuten leider das Ende unseres Vereins." Der Gottesdienst in der Pfarrkirche war die letzte Zusammenkunft der Frauen.Gegründet wurde der Katholische Frauenverein am 8. Dezember 1983, dem Fest Maria unbefleckte Empfängnis. Damals kamen 75 Frauen aus Wolfersweiler, Nohfelden, Walhausen, Mosberg-Richweiler, Asweiler, Eitzweiler und Gimbweiler zusammen. Katharina Schwarz aus Nohfelden wurde zur Vorsitzenden gewählt. Kraft Amtes war Pastor Josef Merziger der Präses. Gleich nach der Gründung setzte eine rege Tätigkeit der Mitglieder ein, deren Zahl sich drei Jahre später bereits auf 154 erhöht hatte. Wallfahrten und Feiern, Einkehrtage und Ausflüge, Tagesfahrten und Gottesdienste gehörten zu den unzähligen Aktivitäten. Die Frauen häkelten, strickten, nähten und bastelten. Immer wurden die Erlöse aus dem Verkauf - in all den Jahren waren viele tausend Euro zusammengekommen - guten Zwecken zugeführt: an die Kirche, das Pfarrheim, an die Mission und an caritative Einrichtungen. Viele Jahre lang spielten die Frauen mit großem Engagement Theater. Unvergessen im Dorf sind die Teilnahmen an den Fastnachtsveranstaltungen. Einen ihrer letzten großen Auftritte hatten die Frauen beim 850-jährigen Jubiläum von Wolfersweiler. Wegen der rückläufigen Mitgliederzahl arbeitete der Verein, der auch stets auf ein fruchtbares ökumenisches Miteinander bedacht war, seit dem Jahre 2001 mit dem Freisener Frauenverein zusammen.

In den 47 Jahren kam der Verein mit vier Vorsitzenden aus. Es waren Katharina Schwarz (sechs Jahre), Marianne Becker (sieben Jahre), Gisela Wommer (18 Jahre) und Monika Alles (16 Jahre). Sechs Pastöre begleiteten die Mitglieder durch die 47 Jahre: Josef Merziger, Jakob Conrad, Klaus Schnur, Siegfried May, Heinz Haser und Otmar Mentgen.

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