Frau Moosfrosch laicht bald ab

Neunkirchen. Wenn's draußen stürmt und schneit, dann bleibt man lieber drinnen. Das gilt zurzeit auch für den Neunkircher Zoo. Der lange Winter hat die Arbeiten im Freien wortwörtlich auf Eis gelegt. Bis auf den Beginn der Aushubarbeiten für die neuen Freiland-Terrarien hat sich das Tun überwiegend drinnen abgespielt

 Der kleine vietnamesische Moosfrosch lebt noch im Hintergrund. Die Tiere sind demnächst in der Zoohalle zu sehen. Foto: Willi Hiegel

Der kleine vietnamesische Moosfrosch lebt noch im Hintergrund. Die Tiere sind demnächst in der Zoohalle zu sehen. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Wenn's draußen stürmt und schneit, dann bleibt man lieber drinnen. Das gilt zurzeit auch für den Neunkircher Zoo. Der lange Winter hat die Arbeiten im Freien wortwörtlich auf Eis gelegt. Bis auf den Beginn der Aushubarbeiten für die neuen Freiland-Terrarien hat sich das Tun überwiegend drinnen abgespielt. So hat man sich weiter Gedanken gemacht um Infrastruktur und Wegebau der zukünftigen Raubtiergeheges, dass 2011 nach seiner Fertigstellung indische Löwen, sibirische Tiger und Schneeleoparden bewohnen sollen. "Von den Bären aus ist der neue Weg schon zu sehen, so Zoodirektor Norbert Fritsch gestern zur SZ. Allerdings führt er noch nirgendwo hin. Fleißig ist die Arbeitslosenhilfe Aqua - sie ziehen zurzeit einen Zaun um die bisher nicht genutzte Reserverfläche des Zoos. Die L-Steine für eine Sitzecke zwischen Alpakas und Nandus liegen bereit und werden noch diesen Monat Verwendung finden. Auch auf dem Plan, allerdings in Eigenregie: Der Nordeingang des Zoos. Hier sollen die Beschilderung verbessert und kleiner Arbeiten am Kassenhäuschen vorgenommen werden. Auf eine neue Tür warten die Giraffenbullen. Die alte ist nicht ganz dicht und es zieht. "Dabei haben wir hier bei gleichen Heizkosten durch die Holzisolierung im Innern einige Grad wärmer", freut sich Fritsch. Gärtner und Handwerker sind zurzeit dabei aus dem alten Futterhäuschen einen eigenen Arbeitsbereich für Planung und Unterlagen zu schaffen. Der soll um Fastnacht rum fertig sein. Auch neu und "das wichtigste Projekt": Die Krankenstation für die Tierärztin. Hier - ebenfalls auf dem Wirtschafthof - ist bereits der Graben gezogen, Leitungen liegen. Nächste Woche sollen nach Möglichkeit die Bauarbeiten beginnen. In ein paar Monaten wird es dann einen Behandlungs- und Untersuchungsraum sowie Boxen für die kranken Tiere geben. Zurzeit arbeitet die Ärztin im Container. "Alles in allem machen wir den Zoo funktionsfähiger." Es soll alles seinen Abschluss finden, was in den letzten Jahren begonnen wurde. Sozusagen voll funktionsfähig ist das Tierreich. Hier hat es in diesem Jahr bereits erste Geburten gegeben: vier kleine Bentheimer Landschafe gibt es, zwei Mädchen, zwei Buben. Ein Pärchen kam gerade zur Welt. Vier neue Zwergziegen warten außerdem auf die Besucher, hier gab es einen männlichen Nachwuchs. Ganz besonders stolz ist Fritsch aber auf eine ganz andere Tierart: die vietnamesischen Moosfrösche. Sie hat der Zoo im Dutzend geschenkt bekommen. Das natürliche Verhältnis hier: 99 Prozent Männer. Und so gesehen hat Neunkirchen einen Volltreffer gelandet, hat ein - offensichtlich schwangeres - Weibchen dabei. "Da könnte uns vielleicht sogar die Nachzucht gelingen." In den nächsten Tagen fertig wird in Nähe der Frösche das Terrarium für die ostafrikanische Spaltenschildkröte in der Zoohalle. Und ganz aktuell ist der neueste - und letzte - Neunkircher Nachkomme von Tempelaffe Fritz Günther. Der hatte nämlich wohl noch schnell vor der Trennung in Männer- und Frauengruppe für weitere Vermehrung gesorgt. Am Sonntag kam das Kleine zur Welt. "Und es scheint ihm gut zu gehen." Das Geschlecht ist noch unklar. Und somit auch seine Zukunft. Denn die Frauengruppe wird im Herbst umziehen nach Gelsenkirchen ("um Inzucht zu vermeiden"). Dort wird ein zurzeit im Heidelberger Zoo harrender neuer Mann auf sie warten. "Seit Fritz Günther weg ist, herrscht bei den weiblichen Tempelaffen der reinste Zickenalarm."Zoodirektor Norbert Fritsch

Auf einen BlickZurzeit findet im Saarpark-Center in Neunkirchen eine Ausstellung des Teleclubs Freisen mit 100 Bildern aus dem Zoo statt. Vor Ort sind die drei FÖJlerinnen des Zoos, die dort Infoprospekte und Flyer verteilen.Der Zoo ist im Februar von 8.30 bis 17 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist um 16 Uhr. Der Eintritt ist für Kinder bis zwei Jahre und Kinder mit Behinderungen frei, bis 16 Jahre kostet er 3,50 Euro (ebenso für Schüler), Erwachsene zahlen sechs Euro, Studenten und Erwachsene mit Behinderungen fünf Euro. ji

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