Franz Haselmann sagt der Schule Adieu

Völklingen · Eigentlich wollte Franz Haselmann schon vor einem halben Jahr seinen Posten als Leiter der Hermann Neuberger Gemeinschaftsschule abgeben, dann packte ihn noch einmal die Freude am Job. Jetzt ist aber endgültig Schluss.

 Noch einmal fiel das Licht der Öffentlichkeit auf Franz Haselmann. Künftig wird der nun ehemalige Schulleiter wohl seltener an seiner alten Wirkungsstätte in Erscheinung treten. Foto: Becker&Bredel

Noch einmal fiel das Licht der Öffentlichkeit auf Franz Haselmann. Künftig wird der nun ehemalige Schulleiter wohl seltener an seiner alten Wirkungsstätte in Erscheinung treten. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Gut gelaunt schickte das Kollegium der Gemeinschaftsschule Hermann Neuberger ihren Schulleiter Franz Haselmann in den Ruhestand. "Der zweite Versuch, seine Schulzeit zu beenden", bemerkte Lehrerin Edith Schmitt in ihrer Begrüßungsrede, und im Laufe der Verabschiedungsveranstaltung sollte diese Andeutung näher erläutert werden. Kollegin Beate Otto übernahm den Part, unterhaltsam über die Karriere des Neu-Pensionärs zu berichten. Fotos, in denen Haselmann als junger Chemielehrer in seiner Anfangsstation in Ludweiler zu sehen war, wirkten für Außenstehende ebenso komisch, wie ihn mit einem Packen Bettwäsche oder an einem Pranger stehend bei Schulausflügen zu sehen. Weggefährten lachten noch mehr, offensichtlich, weil sie die Geschichten und Hintergründe zu den Fotos kennen.

Haselmann selber schilderte den Grund für sein halbjähriges Nachsitzen so: Ein Kollege wurde zum Ende seiner Dienstzeit noch einmal in eine Reformklasse gesetzt, und der Erfolg dieses Projektes habe ihn wieder aufleben lassen, so dass er seinen Antrag auf vorzeitige Pensionierung wieder zurück gezogen habe. Zuletzt habe es ihm wieder richtig Spaß gemacht. Wohl auch, weil sein Nachfolger Eric Grandjean, der seit einem halben Jahr Konrektor war, zum Schluss noch einmal für ein gutes Betriebsklima gesorgt hatte. Das Projekt Reformklasse war wie viele Dinge, die Festrednerin Otto als "Reformwut" der jeweiligen Kultusminister bezeichnete, eine Herausforderung für den scheidenden Kollegen. Solche hat der aber offenbar nie gescheut - im Gegenteil. Den Schritt von der allgemeinen Realschule zur Erweiterten Realschule hat er ebenso gemeistert, wie später zur Gemeinschaftsschule. Mit der Reformklasse, die Problemschülern ganz neue Möglichkeiten eröffnete, hat er vermutlich sein Meisterwerk gemacht. Gudrun Harry, die ihm als Vertreterin des Kultusministeriums die Pensions-Urkunde mitgebracht hatte, lobte: "Neben der Martin-Luther-King-Schule in Saarlouis ist diese Schule die einzige mit einer Reformklasse-Plus."

Vom Kollegium gab's neben einem Klassenbuch, in dem sich alle Kollegen mit Wort und Bild verewigten, noch einen Gutschein für einen Restaurantbesuch.

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