Umwelt-Campus Birkenfeld Künstliche Intelligenz für ländliche Räume

Neubrücke · Bundesministerin Julia Klöckner hat den Startschuss für ein KI-Forschungsprojekt am Umwelt-Campus Birkenfeld gegeben.

 Die Präsidentin der Hochschule Trier, Professor Dorit Schumann (von links), Bundesministerin Julia Klöckner und Projektleiter Professor Guido Dartmann mit dem Förderbescheid.

Die Präsidentin der Hochschule Trier, Professor Dorit Schumann (von links), Bundesministerin Julia Klöckner und Projektleiter Professor Guido Dartmann mit dem Förderbescheid.

Foto: Jannik Scheer/Umwelt-Campus

Mit mehr als einer Million Euro fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein neues Forschungsprojekt am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier im benachbarten Neubrücke. Das Projekt „KI-Pilot“ (KI für Künstliche Intelligenz) erforscht die gezielte Nutzung von KI-Technologie und der zugehörigen Werkzeuge zur schnellen Umsetzung von KI-Ideen speziell für die Bedarfe in ländlichen Regionen, teilt ein Campus-Sprecher mit.

Die digitale Transformation werde die Wirtschaft und Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten gravierend verändern. Ein Schlüsselbereich bei diesem Wandel sei das Querschnittsthema KI in Kombination mit vernetzter Sensorik und dem Internet der Dinge. Inzwischen sei der Umgang mit Technologien wie Sensoren und Kommunikationsmodulen, Cloud-Technologien und KI-Algorithmen eine Voraussetzung für neue Anwendungsideen und Geschäftsmodelle. „Gerade ländliche Räume brauchen aber Werkzeuge, Methoden und Bildungsinitiativen, um die Chance dieser Technologien besser nutzen zu können“, ist der Sprecher überzeugt. Denn insbesondere hier werde künftig ein großer Fachkräftemangel in diesem Bereich erwartet, da nur wenige eine fundierte Ausbildung in allen Facetten dieser Querschnittstechnologie mitbringen würden.

Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) sagt dazu: „Mit unserer Förderung wollen wir den Landkreis Birkenfeld zum Pionier bei der Anwendung Künstlicher Intelligenz machen. Denn gerade für den Mittelstand und Gründer auf dem Land ist diese Technologie eine riesige Chance. Gleichzeitig gibt es einen akuten Mangel an Fachkräften in diesem Bereich. Mit dem Projekt wollen wir eine Lösung anbieten: Mittels einer Datenplattform erleichtern wir den Unternehmern den Zugang zu KI und flankieren das mit digitalen Schulungsangeboten. Birkenfeld soll damit Blaupause für weitere ländliche Regionen sein.“

Mit dem Projekt KI-Pilot möchte die Hochschule Trier Lösungsansätze für die ländlichen Regionen entwerfen, die den Zugang zu dieser Querschnittstechnologie erleichtert und die Entwicklung erster Forschungsdemonstratoren auf Basis von KI-Technologie und somit die Gründung innovativer Ideen initiieren. Dazu will das Team um Projektleiter Professor Guido Dartmann neue Werkzeuge erforschen und entwickeln, um diese als Software auf einer Daten-Plattform bereitzustellen. Begleitet wird diese Plattform von der Entwicklung digitaler Weiterbildungskonzepte, die gerade in Zeiten der Pandemie immer wichtiger werden, so der Sprecher.

Des Weiteren soll das Projekt Methoden und Plattform-Konzepte erforschen, die Gründungsinteressierte, Bürger und Studierende verbindet und so die Zusammenarbeit von Hochschule und Wirtschaft im KI-Bereich in der Region fördern. Für Anwendungen in ländlichen Räumen untersucht das Forschungsteam zudem spezielle Methoden, Algorithmen und Verfahren für die Entwicklung intelligenter Sensoren. Durch solche intelligenten Sensoren könnten künftig viele Anwendungen direkt vor Ort digital stattfinden. Dazu zählen Anwendungen in der Landwirtschaft, wie ein intelligenter Bienenstock, der die Gesundheit der Bienen überwacht, oder eine künstliche Nase, die die Qualität von Lebensmitteln kontrolliert. „Neben diesen beispielhaften Ideen werden viele weitere Konzepte in einem Reallabor für Künstliche Intelligenz am Umwelt-Campus erforscht und als Forschungsdemonstratoren allgemeinverständlich aufbereitet“, erklärt der Sprecher.

 Der Umwelt-Campus Birkenfeld im benachbarten Neubrücke von oben gesehen.

Der Umwelt-Campus Birkenfeld im benachbarten Neubrücke von oben gesehen.

Foto: Christopher Müller-Dönnhoff

Ein besonderer Aspekt des Projekts sei das Thema der Nachhaltigkeit in Kombination mit der ländlichen Entwicklung, das in allen KI-Forschungsthemen berücksichtigt werden solle.

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