Flächen mit Zukunft
Großrosseln · Mit Hoffnung blickt Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) auf ehemalige Bergbau-Flächen: Sie sollen für Naherholung und neues Gewerbe dienen. Sorgen aber bereiten ihm einige Sportplätze.
Naherholung und neues Wirtschaften ermöglichen, wo früher der Bergbau die Landschaft für sich beanspruchte - in Großrosseln ist dies eine wichtige Aufgabe in den nächsten Jahren. So soll das Areal um den Absinkweiher St. Charles für den Tourismus erschlossen werden. Wie Bürgermeister Jörg Dreistadt im SZ-Redaktionsgespräch sagte, müsse der zu steile Damm um den Weiher abgetragen werden. Auch die Tagesanlage solle weg, damit die Landschaft neu gestaltet werden könne und Ausflüglern zur Verfügung stehe. Zwei Jahre werde das wohl dauern, die erforderliche Zusammenarbeit der Gemeinde mit der RAG und deren Liegenschaftsverwalterin RAG Montan Immobilien GmbH sei partnerschaftlich und gut.
Grundwasser aus ehemaligen Kohlefördergebieten, auch Grubenwasser genannt, könnte in St. Nikolaus wertvolle Dienste leisten. Nach Schilderung des Verwaltungschefs sei nicht auszuschließen, dass wegen der Außerbetriebnahme der alten Kläranlage das Wasser im St. Nikolauser Weiher sinke, vor allem in trockenen Sommern. Um dieses Kleinod der Naherholung nicht zu verlieren, sei daran gedacht, im Bedarfsfall Grubenwasser zuzuführen, jedenfalls, wenn es nicht zu salz- und manganhaltig ist. Diese Lösung hätte überdies möglicherweise den Charme, dass man die Festwiese von Karlsbrunn schön trocken halten könnte. Sie liegt am tiefsten Punkt des Ortes und wäre von aufsteigendem Grubenwasser folglich zuerst berührt.
Auf der ehemaligen Tagesanlage Karlsbrunn, heute in Privatbesitz, hat übrigens der Großrosselner Bauhof am 2. Januar seinen Sitz genommen. Der Bürgermeister sieht die 20 Mitarbeiter (einschließlich Ein-Euro-Jobber) dort anständig untergebracht. "Es ist auch eine Belebung für die Tagesanlage", die nach seinem Willen aber noch ein paar private neue Nutzer brauchen könnte. Die großen Hallen mit denkmalgeschützten Fassaden am Waldrand seien aber schwer zu vermarkten. Die meisten ansiedlungswilligen Firmen wollten jungfräuliche Gebäude nach standardisierten Plänen.
Flächen mit erheblichem politischem Diskussionspotenzial sind allerorten und regelmäßig die Sportplätze - das Ringen um Bevorzugung bei Renovierungen ist verbreitet. In Großrosseln ist das auch so. Wie Jörg Dreistadt sagte, sei beim Braschenplatz Emmersweiler die Drainage in Ordnung, die Decke aber nicht. Kosten: 80 000 bis 100 000 Euro - viel Geld, das "schwierig" frei zu schaufeln sei. Ein Gutachter werde auch die Plätze im Warndtdorf und in Nassweiler untersuchen. Dort dürfte auch Sanierungsbedarf erkannt werden.