Festlicher Buden-Zauber

Nohfelden · Am zweiten Adventswochenende haben vielerorts im Kreis örtliche Vereins- und Interessengemeinschaften für weihnachtliche Stimmung gesorgt. So in Eisen, Gonnesweiler, Nohfelden und Wolfersweiler.

 Auf Augenhöhe: Vom kleinen Sterntaler bis zum großen Schneemann – alles in Keramik gab es im Foyer des Eisener Gemeindezentrums. Fotos: Heino Bernhardt

Auf Augenhöhe: Vom kleinen Sterntaler bis zum großen Schneemann – alles in Keramik gab es im Foyer des Eisener Gemeindezentrums. Fotos: Heino Bernhardt

 Der Nohfelder Markt hatte eine Neuerung zu bieten: Am Fuß der Burg gab es ein Public-Viewing für Weihnachtslieder-Clips.

Der Nohfelder Markt hatte eine Neuerung zu bieten: Am Fuß der Burg gab es ein Public-Viewing für Weihnachtslieder-Clips.

 Kartoffelwaffeln hatten diese drei Herren beim Wolfersweiler Weihnachtsmarkt auf der augenscheinlich heißen Pfanne.

Kartoffelwaffeln hatten diese drei Herren beim Wolfersweiler Weihnachtsmarkt auf der augenscheinlich heißen Pfanne.

 Die Damen vom Kulturverein in Gonnesweiler legten bei ihrem Angebot viel Wert auf heimische, selbst hergestellte Angebote.

Die Damen vom Kulturverein in Gonnesweiler legten bei ihrem Angebot viel Wert auf heimische, selbst hergestellte Angebote.

Auf welche Uhrzeit die Veranstalter den Beginn ihres dörflichen Weihnachtsmarktes legen, ist relativ nebensächlich. Beginnen kann man um 14, 15, oder 16 Uhr und man sieht überall ein ähnliches Bild: Von den Verkaufsbuden verabschieden sich die letzten Aufbauhelfer und Warenlieferanten und rundum wird angeheizt - elektrisch, gasbetrieben oder auch mit Holz. Und dennoch kann überall zunächst alles auf Sparflamme betrieben werden, denn der zündende Funke für das Publikum springt in aller Regel erst zu einem späteren Zeitpunkt über. Dann nämlich, wenn es dunkel wird und der Nikolaus erscheint. Ab diesem Zeitpunkt belebt sich jeder Weihnachtsmarkt, die Besucher strömen und an den Verkaufsständen wird in zehn Minuten mehr verkauft als zuvor in einer Stunde.

Das war auch in Eisen nicht anders, wo die Vereinsgemeinschaft den Platz vor dem Gemeindezentrum für den Weihnachtsmarkt nutzte und im Innern des Gebäudes der Musikverein Edelweiß mit weihnachtlichen Weisen die Wartezeit auf den Nikolaus verkürzte. Draußen vor der Tür gab es ein reichhaltiges Angebot zum Essen und Trinken, Würste, Waffeln, Flatschniggel, Feuerzangenbowle von der Feuerwehr und Selbstgebranntes. Im Foyer des Gemeindezentrums gab es auch selbst gebrannte Erzeugnisse - aus dem Brennofen einer Töpferin, die allerlei weihnachtliche Dekorationsobjekte in der Auslage hatte, vom kleinen tönernen Baumschmuck bis zum dicken Schneemann in Keramik, der jedes Tauwetter übersteht. Und schließlich konnten alle die, die vielleicht bei der Bescherung durch den Nikolaus zu kurz gekommen waren, auf einen der zahlreichen Tombola-Gewinne hoffen.

In Gonnesweiler spielte der örtliche Musikverein ebenfalls - in kleiner Bläserbesetzung - auf dem zur weihnachtlichen Budenstadt umgebauten Festplatz. Unter den Gästen, die sich davon gut unterhalten fühlten, waren in diesem Jahr auch eine ganze Anzahl syrischer Mitbürger, die seit einigen Monaten in Gonnesweiler wohnen und gerade für die Kinder aus den syrischen Familien war der Nikolaus natürlich eine große Attraktion. Dabei hatte sich die veranstaltende Vereinsgemeinschaft auch in diesem Jahr wieder um ein insgesamt attraktives Angebot bemüht, das auch den dörflichen Charakter der Veranstaltung unterstreichen sollte. So boten die Damen vom Kulturverein sehr viel Selbstgemachtes an: Zimtwaffeln, Anisplätzchen und Quetschelaxem. Und für die, die im What's-App-Zeitalter immer noch auf handgeschriebene Weihnachtsgrüße setzen, gab es etwas ganz Besonderes: Weihnachtskarten mit Motiven rund um die vor einigen Jahren neu errichtete Nepomukkapelle.

Ein Postkartenmotiv ergibt sich in Nohfelden ganz von selbst, denn dort hält die Interessengemeinschaft ihren Markt hinter dem Rathaus am Fuß der festlich erleuchteten Burg ab. In Nohfelden gibt es außerdem keinen Weihnachts-, Nikolaus- oder Adventsmarkt, sondern seit drei Jahren einen Christkindl-Markt. Folgerichtig packt auch nicht irgendein Nikolaus oder Weihnachtsmann seine Gaben an die anwesenden Kinder aus dem Grabbelsack, sondern das Christkindl überreicht die kleinen Geschenke, untermalt von den Stücken des Musikvereins. Bei der vierten Auflage des Christkindl-Marktes warteten die Veranstalter mit einer Neuheit auf: An der Burgmauer neben dem Fahrstuhl prangte eine große Leinwand. Und wann immer aus den Lautsprechern internationale Weihnachtshits ertönten, wurden dazu die entsprechenden Videoclips auf die Leinwand gespielt. Damit war das erste und weit und breit wohl einzige Public-Viewing für Weihnachtslieder perfekt.

Auch in Wolfersweiler hat eine Interessengemeinschaft vor einigen Jahren den vor sich hin darbenden Weihnachtsmarkt, der damals noch auf dem Schulhof der alten Schule stattfand, neu belebt. Markanteste Veränderung dabei war die Verlagerung des Marktgeschehens in die Buttergass rund um die Treckerstube von Christiane und Detmar Judenhuth. Ein Ortswechsel, der gut angekommen ist beim Publikum, denn seither strömen die Gäste wieder herbei. Ganz besonders eng wurde es dabei in diesem Jahr, als der Nikolaus kam. In Wolfersweiler hatten die ortsansässigen syrischen Neubürger selbst ihren Beitrag zum gegenseitigen Kennenlernen geleistet und einen Stand mit Spezialitäten aus ihrer Heimat aufgebaut. Wobei dieses Kennenlernen durchaus geprägt war von gegenseitiger Neugier. Die Besucher einerseits inspizierten das Angebot der Syrer, die sich ihrerseits wiederum gerne an den übrigen 16 Ständen umsahen, um mehr darüber zu erfahren, was es denn so auf sich hat mit dem deutschen Weihnachtsmarkt. Aber das wissen die Veranstalter allesamt selbst nicht so genau - außer vielleicht, der Tatsache, dass sich die Plätze füllen, sobald der Nikolaus auftaucht.

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