Festival statt Wettbewerb

St Wendel · Am vergangenen Samstag sollte das Publikum im St. Wendeler Saalbau eigentlich einen Sieger küren. Da eine Band aber kurzfristig abgesagt hatte, fand der Wettbewerb nicht statt. Dennoch wurde es ein toller Abend.

Ein Jugendbandfestival der etwas anderen Art gab es am vergangenen Samstag im St. Wendeler Saalbau mitzuerleben. Wer gekommen war und wie in den vergangenen Jahren einen harten Wettbewerb zwischen fünf Bands mit anschließendem Siegervoting durch das Publikum erwartet hatte, der wurde überrascht. Denn was im Voraus so angekündigt gewesen war, musste kurzfristig komplett umgestaltet werden. "Leider ist uns eine Band unerwartet abgesprungen", erklärte Veranstalter Alexander Zeyer. "Darauf mussten wir kurzfristig reagieren." Um den Bands, die erschienen waren, und natürlich auch dem Publikum trotzdem eine gute Show liefern zu können, einigten sich Veranstalter und Teilnehmer darauf, außer Konkurrenz auf der Bühne des Saalbaus aufzutreten.

So eröffneten Monkey on Fire das Jugendbandfestival. Die fünf Jungs aus St. Wendel waren als Opener eingeplant und sorgten mit ihren Songs für gute Stimmung im Saalbau. Ihrem Auftritt folgte dann die erste Jugendband, die sich für das Festival schon Wochen im Voraus beworben hatte. FreeFall nennen sich die vier Jugendlichen aus dem Raum St. Wendel. Ihre Spezialität sind Coversongs, die sie am vergangenen Samstag mit soviel Begeisterung und Bühnenpräsenz dem Publikum vorsetzten, dass schon nach wenigen Minuten der Saal kocht. "Das war wirklich eine sensationelle Show", lobte auch Veranstalter Alexander Zeyer nach dem Auftritt und zeigt sich von den Jungs sichtlich beeindruckt. Nach FreeFall rockten dann noch SoundAttack die Bühne. Auch sie spielten Cover-Songs und sorgten mit ihrer lockeren Bühnenperformance für richtig gute Stimmung. Wer von den beiden Bands gewonnen hätte, war im Anschluss schwer zu sagen. Verdient hätten es mit Sicherheit beide.

Ob das Jugendbandfestival im nächsten Jahr noch einmal zu einer neue Auflage finden wird, ist bis jetzt noch fraglich. "Wir haben einen sehr starken Rückgang, was die Bewerbungen angeht", bedauert Zeyer. Waren es beim ersten Festival vor sechs Jahren noch rund 90 Bewerbungen, aus denen die fünf besten Bands erstmal mühevoll rausgesucht werden mussten, gab es in diesem Jahr nur noch zwölf Bewerber. "Es gibt in St. Wendel einfach nicht mehr so viele junge Bands", erklärt sich der Veranstalter den starken Rückgang.

Trotzdem wolle man auch in Zukunft davon absehen, das Höchstalter von 25 Jahren oder gar das Einzugsgebiet der Bewerber zu erweitern. "Das wäre einfach völlig gegen den Sinn der Veranstaltung." So bleibt nun abzuwarten, ob das Festival, zu dessen ehemaligen Siegern bekannte Bands wie Spirit Wanted gehören, 2014 noch einmal mit guter Musik von jungen Musikern aufwarten kann.

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