Fernab von Zeit und Wirklichkeit

Das Saarland und hier wiederum der Landkreis Merzig-Wadern hat sich in den vergangenen Jahren zu einem in In- und Ausland geschätzten Wanderparadies gemausert. Zahlreiche Traumschleifen locken das ganze Jahr über Tausende von Wanderer an.

 Der Cloefpfad ist auch den meisten saarländischen Wanderern unbekannt. Fotos: Rolf Ruppenthal

Der Cloefpfad ist auch den meisten saarländischen Wanderern unbekannt. Fotos: Rolf Ruppenthal

 Farne und zurzeit reißende Bäche sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre.

Farne und zurzeit reißende Bäche sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre.

 Informationen für Wanderer.

Informationen für Wanderer.

 Riesige Bäume und ein besonderes Licht.

Riesige Bäume und ein besonderes Licht.

 Je nach Jahreszeit bieten sich den Wanderern immer neue Anblicke.

Je nach Jahreszeit bieten sich den Wanderern immer neue Anblicke.

 Derzeit sind die Wege, witterungsbedingt, ausgesprochen feucht.

Derzeit sind die Wege, witterungsbedingt, ausgesprochen feucht.



Es gibt aber auch Wege, die trotz ihrer landschaftlichen Reize selbst in der Region und bei den Saarländern noch weitgehend unbekannt sind. Die Saarschleife und die Cloef kennt jeder. Sie sind weltbekannt und locken jahrjährlich mehrere hunderttausend Besucher an. Den Cloefpfad kennen dagegen nur wenige. Insbesondere der Abschnitt durch das Steinbachtal gehört zu den landschaftlich schönsten Bereichen des Saarlandes.

Toller Blick auf die Saarschleife

"Offiziell" beginnt der Cloefpfad am Cloef-Atrium in Orscholz, zumindest wenn man von den einschlägigen Wanderführern ausgeht. Der Weg führt zunächst durch einen lichten Wald zur Cloef, dem Aussichtspunkt, der bekanntermaßen einen sensationellen Blick auf die Saarschleife ermöglicht. Und die präsentiert sich zu jeder Jahreszeit in einem anderen Gewand. Ob im Frühling oder Sommer, dann ganz im Grün verpackt, im Herbst mit den bunt gefärbten Bäumen oder im Winter im Schnee, die Saarschleife fasziniert immer wieder neu. Nur im Nebel, da sieht man außer dem milchig-weißen Dunst nichts. Umso stimmungsvoller präsentiert sich das kühn geschwungene Flusstal dann aber, wenn die Nebelschwaden aufreißen und zwischen den "Wolkenfetzen" die Saarschleife hervorlugt. Nach diesem grandiosen Ausblick geht es im großen Bogen weiter hin zum Abstieg in das phantastische Steinbachtal. Hier wähnt man sich in einer anderen Welt, fern ab von Zeit und Wirklichkeit. Das Naturschutzgebiet in dem wild-romantischen Kerbtal ist eine ganz eigene Welt. Hohe Felswände rahmen die Schlucht ein. Mächtige Baumriesen stehen hier,

Zusammen mit dem dicht gewachsenen Unterholz, wo sich alles noch so entwickeln darf und kann, wie es die Natur will, bilden sie einen regelrechten Urwald. Vielerlei Tiere und Pflanzen haben hier eine letzte geschützte Bleibe gefunden. Und mittendurch fließt mit kräftigem Rauschen in vielen Kurven der Steinbach. Zahlreiche kleinere und einige größere Wasserfällen lassen das Wasser in einer für unsere Region selten schnellen Geschwindigkeit in Richtung Saar fließen.

Seltene Rippenfarne

Der Wanderweg schlängelt sich mitten durch dieses auch im Winter attraktive Tal, passiert schroffe Felswände, kreuzt Geröllfelder und überquert immer wieder über kleine Holzbrückelchen den "Bergbach". Und auch im Winter dominiert hier die Farbe Grün. Moose und Farne, darunter auch das seltene Rippenfarn, bilden einen markanten Kontrast zum Schwarz der derzeit winterlichen und damit blattlosen Bäume, die zum Teil in ihren wilden Formationen die Phantasie der Wanderer anregen.

Manch einer sieht in ihnen "versteinerte" Riesen und Ungeheuer. Unmittelbar neben dem "Haus Becker" mündet der Weg auf die Straße.

Von hier aus geht es dann nach links über den Leinpfad bis in Höhe der Cloef. Hier beginnt der anstrengendste Teil der 7,6 Kilometer langen Wanderung. In engen Serpentinen geht es steil aufwärts wieder zurück zur Cloef, belohnt den Wanderer auf dem Weg nach oben aber immer wieder mit neuen Ausblicken auf die Saarschleife. Nach wenigen hundert Metern ist man dann wieder nach dem rund zweieinhalbstündigen Marsch am Ausgangspunkt angekommen.

Wem der Weg zu lang oder gar zu schwer ist, kann sich mit einem ausgedehnten Spaziergang durch das Steinbachtal begnügen.

Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind derzeit allerdings zu empfehlen, nicht nur weil sich der Einstieg derzeit durch Bauarbeiten recht verschlammt und uneben präsentiert. Die gesamte Strecke durch das Tal präsentiert sich derzeit nicht nur allein durch die häufigen Regenfälle ausgesprochen feucht. Die ihm ganz eigene Atmosphäre und der geradezu märchenhafte optische Reiz machen diesen Ausflug zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.

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