Umwelt-Campus Birkenfeld Erster Blauer Engel geht an Dokumentenbetrachter Okular

Nohfelden · Der erste Blaue Engel für ressourcen- und energieeffiziente Software geht an den quelloffenen Dokumentenbetrachter Okular. Das teilt ein Sprecher des Umweltcampus in Birkenfeld mit.

 Informatik-Assistentin Franziska Mai präsentiert Prof. Naumann die Messergebnisse.

Informatik-Assistentin Franziska Mai präsentiert Prof. Naumann die Messergebnisse.

Foto: Julian Regel/Umwelt-Campus Birkenfeld​

Und darum geht es: Autos, Gebäude und auch Industriebetriebe benötigen Energie und tragen somit bekanntermaßen, wenn diese fossil bereitgestellt wird, zum Treibhauseffekt bei. Weniger bekannt ist, dass auch die Digitalisierung einen „ökologischen Fußabdruck“ hat: Filme streamen, die Produktion von Smartphones, Kommunikation per Messenger – all das benötigt ebenfalls Energie und Rohstoffe.

Um nun Verbraucher zu unterstützen, umweltfreundliche und energiesparende Produkte zu finden, zeichnet das bekannte Umweltzeichen „Blauer Engel“ mittlerweile auch im Bereich der Informationstechnologie (IT) Produkte aus. Erstmals wurde jetzt auch eine Software, der Dokument-Betrachter „Okular“, mit dem Blauen Engel zertifiziert. Die zugrundeliegenden Kriterien dieses „Blauen Engel für Software“ wurden von Forschenden des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier maßgeblich mitentwickelt, teilt der Campussprecher weiter mit.

Nun hat das Team um Prof. Dr. Stefan Naumann, Leiter der Arbeitsgruppe „Umwelt- und Nachhaltigkeitsinformatik“ beim Institut für Softwaresysteme die Antragstellung der Okular-Software auch praktisch durch Messungen und Beratung unterstützt. Dies geschah im Rahmen einer Kooperation studentischer Projekte mit der Open Source Community KDE, den Entwicklern des Dokumentbetrachters.

„Wir freuen uns sehr über die erste Auszeichnung mit einem Blauen Engel.“ so Naumann, „durch die Messungen und Analysen der Studierenden entlang der Vergabekriterien und die gute Zusammenarbeit mit der Community konnte KDE das Umweltzeichen erfolgreich beantragen“. Gleichzeitig lernen die Studierenden der Informatik-Studiengänge am Campus dabei viel über Software-Entwicklung, Effizienz von Programmen und deren Nutzung.

Da die Produktpalette von KDE noch viele weitere Programme umfasst, soll im Rahmen des „KDE-Eco“ Projekts eine Plattform entwickelt werden, die noch vielen weiteren offenen Softwareprodukten hilft, gemessen und zertifiziert zu werden.

Die Informatik-Forschung am Umwelt-Campus will diese Kooperation weiterführen und ausbauen. Solche Projekte sind dabei direkt in die Studiengänge Umwelt- und Wirtschaftsinformatik oder Angewandte Informatik und künstliche Intelligenz eingebunden. „So können sogar Studienanfänger direkt in solchen Projekten mitarbeiten“ so Naumann, der auch Leiter der Fachrichtung Informatik am Umwelt-Campus Birkenfeld ist.

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